Zusammenfassung
Die Problemstellung, von der bei den zu schildernden Versuchen ausgegangen wurde, war folgende: In früheren Arbeiten war gezeigt worden, daß auch bei hochgradigem Ikterus alles Bilirubin im Plasma an die Albumine gebunden ist. Trotzdem erscheint der Gallenfarbstoff, wie ja bekannt ist, praktisch eiweißfrei im Urin. Die Mere muß also die Fähigkeit besitzen, diese Bindung des Bilirubins an die Albumine zu lösen und das Bilirubin dann getrennt (d. h. eiweißfrei) in den Urin abzuführen. Wie bringt die Niere das fertig? Verändert sie das Bilirubin etwa so, daß es seine Haftfähigkeit am Bluteiweiß verliert, oder trennt sie es durch irgendeinen einmaligen Vorgang (innerhalb einer Zelle?) und gibt es nach dieser einmaligen Trennungsprozedur unversehrt weiter ? Durch zwei einfache Versuche ließ sich zeigen, daß offenbar der zweiterwähnte Modus vorliegt. Das aus dem Harn mit Chloroform ausgeschüttelte und dann mit Natriumcarbonat aufgenommene Bilirubin zeigt nämlich, zu normalem Menschenserum zugesetzt, die gleiche Bindung am Albumin wie das „diesseits“ der Niere kreisende Bilirubin. Sogar wenn man sehr stark bilirubinhaltigen Harn zu normalem Serum direkt zusetzt (z. B. ein Teil Bilirubinharn plus fünf Teile Serum), kann man im Kataphorese-Versuch quantitative Bindung dieses Harnbilirubins an das Serum nachweisen.
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Bennhold, H. (1933). Untersuchungen über das funktionelle Zusammenarbeiten von Plasmaeiweiß und Niere. In: Géronne, A. (eds) Fünfundvierzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42917-4_48
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42640-1
Online ISBN: 978-3-662-42917-4
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