Zusammenfassung
Kirschner ging darauf aus, eine Betäubungsart zu finden, die 1. dem Kranken ohne unangenehme Empfindungen beigebracht werden kann, deren Wirkung und Nachwirkung 2. nach wenigen Minuten vollständig vorüber ist und die 3. relativ ungefährlich, also steuerbar ist. Ein derartiges Mittel scheint ihm das intravenös beigebrachte Avertin zu sein. Die Steuerungsmöglichkeit ist dadurch gegeben, daß bei schnellem intravenösen Einlauf einer 3%igen Avertinlösung sich das Avertin im Blut anhäuft und stark wirkt, bei langsamen Einläufen schwach. Wenn die errechnete Avertinmenge (0,03 g auf 1 kg Körpergewicht) in 3%ige Lösung durch eine Nadel von bestimmtem Lumen innerhalb 45 Sekunden eingelaufen ist, so tritt in der Regel Bewußtlosigkeit ein und die Avertinzufuhr wird abgebrochen. Aber diese Avertindosis wird dem Kranken nicht schematisch einverleibt, sondern es wird ihm gerade soviel zugeführt, daß die gewünschte Avertinwirkung eintritt. Manchmal wurde die Hälfte, manchmal aber auch das Anderthalbfache der errechneten Dosis zur Herbeiführung des Rausches gebraucht. Es soll bei diesem Verfahren weder Überdosierungen noch Versager geben.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Anschütz, W., Specht, K., Tiemann, F. (1930). Avertinrausch bei intravenöser und rectaler Zufuhr. Rectale Avertinkurznarkose. Steuerung der rectalen Avertinnarkose. In: Die Avertinnarkose in der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42548-0_7
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