Zusammenfassung
Allgemeine Bedeutung der Konstitutionsanomalien des Skelettes. Die Größe und Form des Skelettes ist mit ein Hauptfaktor dessen, was wir als äußere Körperform, als Exterieur, bezeichnen, was uns also bei der Orientierung über die Konstitution eines Menschen schon von vornherein in eine bestimmte Richtung weist. Deshalb ist auch für den Anthropologen das Skelett das Organsystem ϰατʼ ἐξοχήν. Wir verfügen über genaue Kenntnisse betreffend die Dimensions- und Formverhältnisse der einzelnen Skelettbestandteile der verschiedensten Menschenrassen, wir wissen über die phylogenetische Entwicklungsgeschichte des Skelettes vielfach Bescheid, von der ontogenetischen Entwicklung natürlich gar nicht zu reden, wir kennen eine große Zahl mehr oder minder typischer kongenitaler Entwicklungsfehler des Knochenbaues — an gewissen konstitutionellen Eigentümlichkeiten des Skelettsystems aber, die der langen Reihe von Übergängen zwischen normalem Durchschnittstypus und angeborenen Entwicklungsfehlern angehören, die ebenso sehr onto- und phylogenetisch wie anthropologisch von Interesse sind, die uns im Verein mit anderen Manifestationen anomaler Körperverfassung vielleicht manchen Einblick in die individuelle „Blutdrüsenformel“ gewähren könnten, an solchen konstitutionellen Besonderheiten pflegen wir meist noch achtlos vorüberzugehen. „Kräftiger“ oder „graziler Knochenbau“ im Beginn eines Status praesens pflegt alles zu erschöpfen, was in dieser Hinsicht gewöhnlich als der Beachtung des Untersuchers wert angesehen wird.
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Bauer, J. (1917). Skelettsystem, Synovialhäute und seröse Membranen. In: Die Konstitutionelle Disposition zu inneren Krankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42517-6_6
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