Zusammenfassung
Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß es sich bei preispolitischen Maßnahmen um einzelwirtschaftliche, also betriebswirtschaftliche Tatbestände handelt. Denn die Unternehmungen sind es, die, wenn sie unter marktwirtschaftlichen Bedingungen arbeiten, die Preise stellen. Ist aber die Betriebswirtschaftslehre eine einzelwirtschaftliche Disziplin, dann ist auch die Preisstellung der Unternehmen zwangsläufig Gegenstand ihres wissenschaftlichen Interesses. Damit ist sie grundsätzlich für die Behandlung preispolitischer Probleme legitimiert.
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Literatur
Vgl. vor allem E. Schmalenbach, Grundlagen der Selbstkostenrechnung und Preispolitik, 6. Aufl., Leipzig 1934;
F. Schmidt, Kalkulation und Preispolitik, Berlin 1930;
W. Komi, Grundlagen und Technik des Vertriebes, Bd. II, Berlin 1950;
M. Lohmann, Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Tübingen 1949;
M R Lehmann, Industriekalkulation, 4. Aufl., Stuttgart 1951 (vor allem S. 155ff. und 233ff.), Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2. Aufl. 1949 (vor allem S. 214ff.), ferner von demselben Verfasser Die Problematik der Preispolitik auf Grenzkosten-und auf Vollkostenbasis in Z. f. Betriebswirtschaft, 20. Jg. (1950), S. 332ff.;
K. Schwantag, Preisbildung und Kostenrechnung in „Bilanzen und Steuern, Kosten und Preise“, Düsseldorf 1952;
C. Sandig, Die Führung des Betriebes, Betriebswirtschaftspolitik, Stuttgart 1953.
M. Metzner, Kostengestaltung, Preisbildung und Marktprobleme, Bd. I, Kostengestaltung und Preisbildung, Berlin 1953.
Hinsichtlich der Literatur für die Preisbildung im Handelsbereiche sei verwiesen auf E. Koslot, Kalkulation und Kostengestaltung im Warenhandel, 2 Bde., Stuttgart 1932;
E. Koslot, Warenkalkulation in Handel und Industrie, Stuttgart 1953;
Otto R. Schnutenhaus, Die Absatztechnik der amerikanischen industriellen Unternehmungen, Berlin 1927;
KarlChristianBehrens, Die Senkung der Handelsspannen, Köln-Opladen 1949; R. Seyffert, Wirtschaftslehre des Handels, 2. Aufl., Köln-Opladen 1955;
E. Siindhoff, Die Handelsspanne, Köln-Opladen 1953;
C. Hundhausen, Vertriebskosten in Industrie und Handel, Z. f. handelswissenschaftliche Forschung 1953, S. 509;
F. Priess, Die Vertriebskosten als Problem des Handels, Z. f. handelswissenschaftliche Forschung, Jg. 1953, S. 534ff.
Vgl. hierzu Band I, 2. Aufl., S. 329ff. und Band II, 1. Kapitel, Abschnitt 1
Liefmann-Keil, E.: Organisierte Konkurrenzpreisbildung. Leipzig 1936.
Vgl. insbesondere: K. SteinrrÜCK, Vom unvollkommenen Markt zur heterogenen Konkurrenz, Mainz 1954, und O. Haiisner, Der heterogene Wettbewerb, Diss. Mannheim 1953.
Bei seiner Einteilung der Märkte verwendet R. Seyffert den Ausdruck „Polypol“ in dem oben angegebenen (sprachlich an sich richtigen) Sinne. Da jedoch der Einteilungszweck bei Seyffert ein anderer ist als der, um den es sich hier handelt, erscheint es uns gerechtfertigt, den Anschluß an den Sprachgebrauch der Theorie zu halten. R. SeyrsErt, Wirtschaftslehre des Handels, 2. Aufl., KölnOpladen 1955, S. 372 ff.
MÖLler, H.: Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung. Wien 1941, S. 39. Im Schema bedeutet a vollkommene, b unvollkommene Märkte.
Vgl. hierzu auch J. A. Geertman, De Leer van de Marginale Kostprijs, Amsterdam-Brüssel 1949, Abschnitt Xvi, S. 185ff.;
S. Kleerekoper, Grondbeginselen der Bedrijfseconomie, Teil I u. II, Amsterdam 1948 u. 1949;
J. Goiidriaan, Economie in zestien Bladziyden, Amsterdam 1932.
Chamberlin, E.: The Theory of Monopolistic Competition. Cambridge 1950, 6th ed., p. 71ff.
Triffin, R.: Monopolistic Competition and General Equilibrium Theory. Cambridge 1949, p. 97–105.
Da hier mit endlichen Größen gerechnet wird, werden statt der Differentiale Differenzen verwendet. Dadurch wird der Ausdruck für den Txirrn schen Koeffizienten materiell nicht geändert.
Vgl. R. Frisch, Monopole — Polypole, La Notion de Force dans l’Economie. Westergaard-Festschrift 1933.
Vgl. E. Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, Bd. 2, Tübingen 1949.
Auch die preistheoretischen Ausführungen von H. MÖLler lassen, obwohl er vom Marktformenschema ausgeht, erkennen, daß er den Verhaltensweisen eine große Bedeutung beimißt. Vgl. H. MÖLler, Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941.
In diesem Zusammenhange sei auch auf die Kritik hingewiesen, die H. Arndt am Marktformenschema übt, und die ihn veranlaßt, die Theorie der wirtschaftlichen Wettbewerbsprozesse auf einer andersartigen Konzeption aufzubauen. Siehe H. Arndt, Schöpferischer Wettbewerb und klassenlose Gesellschaft, Berlin 1951.
Vgl. A. CouR.Not, Untersuchungen über die mathematischen Grundlagen der Theorie des Reichtums, Jena 1924, Sammlung sozialwissenschaftlicher Meister, Übersetzung von W. G. WaffenschmmT.
Besonders hervorgehoben sei das instruktive Werk von E. Schneider, Reine Theorie monopolistischer Wirtschaftsformen, Tübingen 1932. Vgl. auch E. Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, Teil II, Tübingen 1949;
H. Von Stackelbero, Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Bern-Tübingen 1948;
W. Waffenschmidt, Anschauliche Einführung in die Allgemeine und Theoretische Nationalökonomie, Meisenheim 1950, H. MÖLler, Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung, Wien 1941, E. Arell, Grundlagen der Preisbildung, Berlin 1952
B. RöpER, Die Konkurrenz und ihre Fehlentwicklungen, Berlin 1952;
J. Marchal, Le Mécanisme des Prix, 3. éd. bes. S. 265 ff.
Marshall, A.: Principles of Economics. London 1947, 8ed., p. 102.
Wir verzichten darauf, die Preis- und Absatzänderungen als endliche Größen aufzufassen, um dann zu der sog. Bogenelastizität zu kommen, wie es bei Stackelberg der Fall ist. Stackelberg, H. v.: Grundlagen der theoretischen Nationalökonomie, 2. Aufl., S. 178. Bern-Tübingen 1951.
Die Tatsache, daß hier mit endlichen Größen gerechnet wird, ändert materiell nichts an dem oben gegebenen Elastizitätsausdruck.
Bei größeren Differenzen erscheint es zweckmäßig, mit Durchschnittswerten zu rechnen.
Da die fixen Kosten sich auch bei anderen Marktformen für die Preispolitik. als nicht relevant erweisen, verrechnet sie die moderne Kostenrechnung nicht mehr auf die Erzeugnisse. Vgl. H. G. Plaut, Grundlagen der Grenz-Plankostenrechnung, Z. f. Betriebswirtschaft, S. 322, 1953, H. 6 u. 7.
Praktisch gibt es solche Betriebe natürlich nicht. Angenähert ist dieser Extremfall aber z. B. bei Wasserkraft-Elektrizitätswerken gegeben, die nahezu ausschließlich mit fixen Kosten arbeiten.
Es ist zu bemerken, daß bei U-förmigen Grenzkosten zwei Schnittpunkte zwischen der Grenzerlös- und der Grenzkostenkurve anfallen können. Hier entscheidet die Bedingung, daß die zweite Ableitung der Gewinnfunktion negativ sein soll darüber, bei welchem dieser beiden Schnittpunkte das Gewinnmaximum liegt:
Mill, J. ST.: Principles of Political Economy, with some of their Applications to Social Psychology, 1st ed., London 1848, übersetzt von A. WÄwTIn, Jena 1924. Hier interessiert vor allem der dritte Teil des ersten Bandes, besonders S. 701.
Zu dem speziellen Problem: Wettbewerbspreis und Kostenpreis s. E. Preisen: Wettbewerbspreis und Kostenpreis in „Der Wettbewerb als Mittel volkswirtschaftlicher Leistungssteigerung und Leistungsauslese“, herausgegeben von G. SchmÖLders, Berlin 1942.
Die Horizontaladdition der individuellen Angebotskurven zur Gesamtangebotskurve ist ein makroökonomisches Problem und wird deshalb nicht von uns im einzelnen behandelt. Vgl. hierüber E. Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, Teil II, Tübingen 1949. Wir werden uns auf die Ableitung der individuellen Angebotskurven beschränken.
Ein solcher Verlauf ist auch dann möglich, wenn das Ertragsgesetz nicht in seiner bisherigen Formulierung Gültigkeit hat; denn auch die Produktionsfunktion B kann hierzu führen, wenn allerdings auch nur in Ausnahmefällen (s. Band I, 2. Aufl., Teil II).
Es ist weiterhin noch zu berücksichtigen, daß bei geringen Absatzmengen die fixen Stückkosten sehr hoch sind, so daß hier in der Regel kein Gewinn erzielt werden kann. Im übrigen wirken sich aber auch hier die fixen Kosten auf die Lage der günstigsten Absatzmenge nicht aus, wie wir im einzelnen noch zeigen werden.
Auch hier gilt selbstverständlich, daß diese Grenze durch quantitative Anpassung verschoben werden kann.
Liegen für alle Betriebe auf diese Weise die individuellen Angebotskurven fest, so ergibt sich aus diesen die Gesamtangebotsfunktion genau so durch Horizontaladdition, wie sich die Gesamtnachfragefunktion durch Horizontaladdition der individuellen Nachfragefunktionen ergibt. Hierauf soll aber in diesen, allein auf die betriebsindividuellen Probleme der Absatzpolitik abgestellten Abhandlungen nicht näher eingegangen werden. Vgl. hierüber vor allem E. Sciineider, a.a. O., S. 109ff. Im Rahmen dieser Abhandlungen interessiert nur der durch den Schnittpunkt der Gesamtangebots- und der Gesamtnachfragekurve festgelegte Preis als Datum der betriebsindividuellen Absatzpolitik.
Auf das Problem von Unterkostenverkäufen werden wir im Abschnitt V dieses Kapitels noch näher eingehen.
Diesen Fall haben wir ausführlich in Band I, 2. Aufl., S. 260, Abb. 24a beschrieben.
Vgl. ferner E. Gutenberg, Über den Verlauf von Kostenkurven und seine Begründung, Z. f. handelswissenschaftliche Forschung, 1953, H. 1.
Dieses liegt bei linearen Gesamtkosten an der jeweiligen Kapazitätsgrenze.
Selbstverständlich liegt bei drei Anbietern keine atomistische Konkurrenz vor Man mull sich die in Abb. 29 wiedergegebene Gruppe entsprechend erweitert vorstellen.
Auf die Bedeutung des Verhältnisses zwischen Warenpreis und Warenqualität hat neuerdings vor allem Sandig aufmerksam gemacht. Er weist hierbei darauf hin, daß im Sortiment jede Preisstufe, jede Qualität, jede Form- und Farbgebung mit einer anderen konkurriert. Vor allem hebt er klar hervor, daß es zu einer Kaufentscheidung erst kommt, wenn im Sortiment keine weitere Wahl - möglichkeit mehr besteht. So sieht er denn auch deutlich, daß die betriebswirtschaftliche Preispolitik nur ein Ausschnitt aus der gesamten Absatzpolitik, und diese wiederum nur ein Ausschnitt aus der gesamten Marktpolitik innerhalb der Betriebswirtschaftspolitik ist. Damit hat Sandig die Preispolitik und damit die Absatzpolitik in das Ganze des betrieblichen Geschehens eingeordnet, ein Bemühen, das in der gleichen Richtung liegt, in der wir hier vorgehen. Vgl. C. Sandig, Die Führung des Betriebes, Betriebswirtschaftspolitik, Stuttgart 1953, insbesondere S. 189/190.
E. Schneider behandelt in „Preisbildung und Preispolitik unter Berücksichtigung der geographischen Verteilung von Erzeugern und Verbrauchern“, Schmollerjahrbuch 1934, die Preisbildung bei polypolistischer Konkurrenz unter der Voraussetzung, daß nur die Punktförmigkeitsbedingung aufgehoben ist, also keine lokalen Präferenzen bestehen. Er kommt dabei zu zwei möglichen Ergebnissen:
Es ergeben sich n Monopole und damit stabiles Gleichgewicht.
Es ergibt sich eine unbestimmte Konkurrenzlage und damit labiles Gleichgewicht.
Der erste Fall entspricht unserer Lösung völlig, wenn es sich allerdings auch um den Extremfall handelt, daß die Transportkostendifferenz den Höchstpreis der individuellen Nachfragekurve eines Anbieters überschreitet und diese folglich nicht umbiegt.
Der zweite Fall kann von uns erst beurteilt werden, wenn die Gewinnmaximierung bei Zugrundelegung der typischen Nachfragekurve, wie sie den Verhältnissen vollkommener atomistischer Konkurrenz entspricht, behandelt worden ist.
Auf die Tatsache, daß auch im Monopolfalle nur ein Kurvenabschnitt gilt, weist insbesondere P. BR.Aes in „Kritisches zur Monopol- und Duopoltheorie“ hin (Archiv f. Soz.wissensch. Jg. 65 (1931) S. 526ff.).
Die Analyse wird hier in Anlehnung an die Flächenbetrachtung von J. RoBinson, The Economics of Imperfect Competition, London 1948, S. 57ff., vorgenommen.
Es soll hier darauf verzichtet werden, die oben erörterten Fragen für den Fall zu untersuchen, daß wir es mit U-förmigen Grenzkostenkurven zu tun haben. Bei diesem Falle ist es infolge des Ansteigens der Grenzkostenkurve sehr viel unwahrscheinlicher, daß bei der Menge x3 ein relatives Gewinnmaximum entsteht, das günstiger als das Gewinnmaximum bei der Absatzmenge x1 ist. Im Prinzip ist die Analyse hier genau so durchzuführen, wie bei linearen Gesamtkostenverläufen.
Chamberlin, E. H.: The Theory of Monopolistic Competition. Cambridge 1950.
Robinson, J.: The Economics of Imperfect Competition. London 1948.
Zum Begriff der preispolitischen Interdependenz, insbesondere der totalen Interdependenz vgl. auch Abschnitt IV, D.
Vgl. J. y. Neumann u. O. Morgenstern, Theory of Games and Economic Behavior, Princeton 1947, 2. Aufl., S. 11 und R. Richter, Das Konkurrenzproblem im Oligopol. Berlin 1954.
Vgl. A. Cournot, Untersuchungen über die mathematischen Grundlagen der Theorie des Reichtums (1838). Dtsch. Übersetzung von W.G. Waffenschmidt, Jena 1924, S. 68–78. Erschienen in der Sammlung sozialwissenschaftlicher Meister.
H. Von Stackelbero, Grundlagen der Theoretischen Volkswirtschaftslehre, Bern 1948.
E. Schneider, Reine Theorie monopolistischer Wirtschaftsformen, Tübingen 1932 und Einführung in die Wirtschaftstheorie, Bd. II. Tübingen 1949. H. Moller, Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung. Wien 1941.
Vgl. R. Frisch, Monopole — Polypole — La Notion De Force Dans L’Economie, Nationalokonomisk Tidsskrift 1933, S. 249–251.
Vgl. R. Frisch a. a. O., S. 252. R. Frisch kennt außerdem noch eine Situation, die er als „adaptation superieur“ bezeichnet. In diesem Fall wird angenommen, daß sich ein Teil der Unternehmen autonom, der andere Teil konjektural verhält.
Fellner, W.: Competition among the Few. New York 1949.
Chamberlin, E: Duopoly: Value, where Sellers are Few. Qu. J. of Ec. 1929
Chamberlin, E : The Theory of Monopolistic Competition. Cambr.-Mass. 1933, 1. Aufl.
Vgl. hierüber unsere Ausführungen in Teil E dieses Abschnittes.
Im Beispiel wird für den Betrieb intensitätsmäßige Anpassung angenommen, vgl. Band I, 2. Aufl., S. 240ff.
Derartige Fälle sind vor allem von K. E. Boulding, Economic Analysis, New York 1948, S. 581 ff. beschrieben worden.
Vgl. hierzu unsere Ausführungen im Abschnitt II, 7 dieses Kapitels über die „limit-price“-Analyse von J. S. Bain.
Die Tatsache, daß Edgeworth zu dem Ergebnis kommt, daß die Preise zwischen zwei Grenzen oszillieren, beruht, wie auch H. J. NlcaoL in Edgeworth’ Theory of Duopoly Price, Ec. Journal 1935, S. 66 richtig sagt, vor allem darauf, daß Edgeworth Verhaltensweisen der Anbieter annimmt, die bei der Annahme vollkommener Markttransparenz unmöglich sind.
Cournot. A.: Recherches sur les Principes Mathématiques de la Théorie des Richesses. Paris 1838.
Auf Angaben über die umfangreiche Literatur zum Oligopolproblem wird hier verzichtet.
Stace:Elberg, H. v.: Marktform und Gleichgewicht. Berlin u. Wien 1934.
Schneider, E.: Eine dynamische Theorie des Angebotsdyopols. Arch. f. math. Wirtschafts- u. Sozialforschung 1942, und Einführung in die Wirtschaftstheorie, Bd. II. Tübingen 1951.
MöLler, H.: Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung. Wien 1941.
Speziell hierzu sei auf P Chambley, L’ Oligopol, Paris 1944 insbesondere S. 21 ff. und S. 34ff.
J. Marchal, Le Mécanisme des Prix, Paris, 3. Aufl. vor allem S. 371 ff. verwiesen.
Die besondere Problematik, die in diesen Nachfragegleichungen enthalten ist, zeigt sich mit besonderer Deutlichkeit, wenn man annimmt, daß die Koeffizienten b und e bzw. e und f übereinstimmen. In diesem Falle würden die Preise beliebig erhöht werden können, ohne daß die Nachfrage zurückgeht. Die beiden Gleichungen bedürfen daher einer Ergänzung insofern, als obere Preisgrenzen angegeben werden müssen, die nicht überschritten werden dürfen.
Zum Problem der Sequenzanalyse vgl. R. Frisch, Monopole — Polypole — la Notion De Force Dans L’Economie,Nationalekonomisk Tidsskrift 1933; E. Schneider, Einführung in die Wirthichaftstheorie, II. Teil, Tübingen 1932. Zur Frage der Sequenzanalyse unter der Voraussetzung von im Zeitablauf veränderlichen Reaktionskoeffizienten vgl. speziell W. KmGer, Die betriebliche Preispolitik bei erwarteten Konkurrenzreaktionen, Diss. Köln 1953.
Vgl. hierzu auch die Studie von W. Litermann, Dortmund 1953, S. 14ff.
Vgl. hierüber unsere Ausführungen in Teil Iii, B dieses Kapitels.
Die Konstruktion dieser Kurven ist aus unseren Ausführungen in Teil II dieses Kapitels zu ersehen.
Es braucht sich in den hier geschilderten Fällen nicht immer um verschiedene Unternehmen zu handeln, vielmehr können die einzelnen Unternehmungen selbst Erzeugnisse verschiedener Art sowie verschiedener Qualität herstellen.
Die Abb. 60a und 60b lassen übrigens erkennen, daß es im wesentlichen auf die Elastizität der latenten Nachfrage ankommt, ob eine Kostenverbesserung eine Preissenkung unter den unteren Grenzpreis als günstig erscheinen läßt. Solange die Elastizität der latenten Nachfrage größer als 1, der Bedarf also noch nicht gesättigt ist, steigt die Kurve V (x). In diesem Falle führt das Verlassen des reaktionsfreien Bereiches, falls eine Kostenverbesserung vorliegt, in der Regel zu größeren Gewinnen. Wenn die Elastizität der Kurve V (x) dagegen kleiner als 1 ist, dann ergibt sich eine sehr viel ungünstigere Situation. Dieses Risiko bedroht jede preissenkende Maßnahme, denn es ist im Anfang noch nicht abzusehen, zu welcher Absatz- bzw. Gewinnentwicklung eine preispolitische Aktion führen wird.
Die Frage nach den Möglichkeiten eines Gleichgewichtes ist für den Fall konstanter Gesamtnachfrage bei homogener Konkurrenz untersucht worden von H. Jacob, „Die dynamische Problematik der Oligopolpreisbildung“. Diss. Frankfurt 1954.
Vgl. O. Lange, Price Flexibility and Employment, Bloomington 1944, S. 31 ff.
S. Wellprraub, Price Theory, New York 1949, S. 339ff.
In diesem Zusammenhang muß auch auf die Ansicht von Schmalenbach hingewiesen werden, wonach die Unternehmen unter dem Druck der fixen Kosten im Falle von Unterbeschäftigung jede nur mögliche Maßnahme ergreifen, um aus diesem Zustand herauszukommen.
Vgl. außerdem L. Zimmermann, Die Bedeutung der Angebots- und Nachfrageelastizität für die Marktformen, Z. f. Ükonometrie 1950, S. 63ff.
Siehe W. Fellner, Competition among the Few, New York 1949, S. 130ff. Vgl. zu den Ausführungen FellxErs die Kritik von G. J. Stigler, J. of Political Economy 1939.
Burns, A. R.: The Decline of Competition. New York 1936, S. 93ff.
Vgl. A. J. Nichol, Partial Monopoly and Priceleadership, Philadelphia 1930;
G. J. Stigler, The Theory of Price, New York 1947, S. 227ff.
Etwas anders liegen die Verhältnisse, wenn das große Unternehmen nicht von vornherein als Preisführer anerkannt wird, sondern mit den übrigen Unternehmen in eine Kampfsituation gerät. Vgl. hierüber die Ausführungen von NicnoL a. a. O.
Strenggenommen stellt K’2 eine Treppenkurve dar, und zwar um so ausgeprägter, je kleiner die Anzahl der übrigen Marktteilnehmer ist. Das Ergebnis wird jedoch dadurch, daß wir diese Treppenkurve durch eine gerade Linie ersetzt haben, nicht wesentlich beeinflußt, die Darstellung dagegen wird erheblich vereinfacht.
Vgl. J. Stigler, The kinky oligopoly demand curve and rigid prices, J. of Political Economy, 1947, S. 432ff.
Interessante Beispiele der Preisdifferenzierung findet man in der holländischen Literatur bei J. A. Geertman, De Leer van de marginale Kostprijs, Amsterdam-Brüssel 1949, Abschnitt Xix, S. 247ff.
Der Ausdruck Konsumentenrente stammt von A. Marshall. Er ist für unsere Begriffe etwas zu eng, da nicht jeder Käufer Konsument zu sein braucht. Richtiger ware daher der Ausdruck „Käuferrente “. Wir wollen aber trotzdem an dem alten Begriff festhalten und ihn in diesem weiteren Sinne verstehen.
Zum Begriff der Konsumentenrente vgl. z.B. K. E. BouLDrxa, Economic Analysis, New York, rev. ed. 1948, S. 545.
An Stelle dieses Begriffes verwendet H. V. Stacbelberg auch den Ausdruck „Absatzschicht“ in seinem Aufsatz: Preisdiskrimination bei willkürlicher Teilung des Marktes, Arch. f. math. Wirtschafts- und Sozialforschung 1939, S. 11f.
Vgl. A. C. Pigou, Economics of Welfare, 4th ed. London 1932, Zur Frage der perfekten Preisdifferenzierung vgl. auch vor allem J. S. Bain, Price Theory, New York 1952, 2. Aufl., S. 400ff. Alle übrigen Fälle der Preisdifferenzierung bezeichnet man in der angloamerikanischen Literatur in Anlehnung an A. C. Pioou vielfach als „Preisdifferenzierung zweiten Grades“. Dieser Begriff ist aber nicht eindeutig, da er viele Variationsmöglichkeiten enthält.
Bezüglich der hier durchgeführten Analyse vgl. vor allem die entsprechenden Abschnitte der folgenden Werke: J. S. Bain, Price Theory, New York, 2. Aufl., 1952;
K. E. Boulding, Economic Analysis, New York, rev. cd. 1948;
S. Weintraub, Price Theory, New York-Toronto-London 1949;
A. C. Pigou, Economics of Welfare, London 1932;
J. Robinson, The Economics of Imperfect Competition, London 1933;
E. Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, Bd. II, Tübingen 1949;
L. D. Pesl, Das Dumping, München 1921;
E. Schmalenbach, Selbstkostenrechnung und Preispolitik, 6. Aufl. Leipzig 1934, S. 286 ff.;
F. Schmidt Kalkulation und Preispolitik, Berlin 1930, S. 103ff.;
A. Berger, Preisdifferenzierung, Köln 1933;
H. KRÜGel, Preisdifferenzierung, Berlin 1936.
Wäre die Fläche des unter der Grenzkostenkurve liegenden, links-rechts schraffierten Dreiecks größer als die Fläche des über der Grenzkostenkurve liegenden, rechts-links schraffierten Dreiecks, so entspräche der am weitesten links liegende Schnittpunkt der Grenzerlöskurve mit der Grenzkostenkurve dem CouRxorschen Punkt und p’ würde mit pi zusammenfallen.
Eine etwas andere Situation kann sich ergeben, wenn der CouaxoTsche Punkt im Falle der einheitlichen Preispolitik links von der Unstetigkeitsstelle der Gesamtabsatzkurve liegt, und zwar gerade da, wo sich die Grenzerlöskurve mit der Horizontaladdition der partiellen Grenzerlöse nicht mehr deckt. Diese Situation kann aber nur bei abnorm hohen Grenzkosten eintreten, so daß wir hier auf ihre Behandlung verzichten wollen.
Vgl. über die Behandlung von Fällen, in denen die Preisdifferenzierung zu anderen Absatzmengen als die einheitliche Preispolitik führt, vor allem J. Robinson, The Economics of Imperfect Competition, London 1933, S. 103, 181ff. und 190ff.
Wir sehen davon ab, daß die Preisdifferenzierung mit besonderen Vertriebskosten und Verwaltungskosten verbunden ist.
Man kann den Beweis hierfür auch mittels der AMonoso-Robinson-Formel führen. Vgl. hierzu K. E. Boulding a. a. O., S. 536, und E. Schneider a. a. O., S. 128/129.
Im deutschen Steinkohlenbergbau werden zu den Kohlenpreisen Ab- und Aufschläge berechnet. So beträgt z.B. beim Koks der Abschlag im April und im Mai 3,— DM je Tonne. Er vermindert sich allmählich in den folgenden Monaten bis auf 0,50 DM im September. Von Oktober an werden Aufschläge berechnet, die in den Monaten November bis Februar auf 2,50 DM je Tonne steigen (Vorschlag an Montanunion Frühjahr 1954 ).
Skonti werden hier grundsätzlich als Äquivalent für beschleunigte Bezahlung des Kaufpreises verstanden. Sie gehören also der finanziellen, nicht der absatzpolitischen Dimension an. Es kann aber auch sein, daß das Skonto als absatzpolitisches Instrument verwandt wird und zwar dann, wenn die Skontisätze sehr hoch sind. In diesem Falle haben sie eine Art von Rabattfunktion.
Schmalenbach, E.: Selbstkostenrechnung und Preispolitik, 6. Aufl. Leipzig 1934, S. 280. So sagt er z. B. auf S. 273: „Der zugeschlagene Gewinn ist vielmehr eine veränderliche Größe, mit der der Kalkulator sich an den erzielbaren Marktpreis heranfühlt.“
Diese preispolitische Konzeption ist nur ein Teil eines großen Systems, welches das Grenzkostenprinzip nicht nur für die außerbetrieblichen, sondern auch für die innerbetrieblichen Bereiche der Unternehmen als Regulativ verwendet. Diese „pretiale“ Lenkung wird dabei als ein Organisationsprinzip aufgefaßt, welches auf unbürokratische Weise die Unternehmen zu führen erlaubt.
Vgl. hierzu insbesondere die Lehre vom „Betriebswert“ S. 10ff. in: Selbstkostenrechnung und Preispolitik und: Pretiale Wirtschaftslenkung.
Schmidt, F.: Kalkulation und Preispolitik. Berlin 1930, S. 114 und S. 118.
Vgl. F. Schmidt, Der Wiederbeschaffungspreis in Kalkulation und Volkswirtschaft, Berlin 1923.
Schmalenbach behandelt das Problem im Rahmen seiner Betriebsbewertung. Dadurch kommen Momente in das Zeitwertproblem hinein, die dem Prinzip gewisse Modifikationen verleihen, auf die wir hier nicht näher eingehen wollen. Vgl. E. Schmalenbach, Selbstkostenrechnung und Preispolitik, Leipzig 1934, S. 13ff.
Vgl. R. Seyffert, Wirtschaftslehre des Handels, 2. Aufl., Köln-Opladen 1955, S. 532 ff. Eine Systematisierung aller möglichen Handelsspannen gibt E. Sundhoff in seinem Buch, Die Handelsspanne, Köln-Opladen 1953, S. 4ff. Vor allem sei aber auch auf die Untersuchungen hingewiesen, die C. Rubero diesen Fragen widmet in „Der Einzelhandelsbetrieb“, Essen 1953, S. 149ff. Vgl. ferner: H. Buddebero, Der Betriebsvergleich als Instrument der Handelsforschung, in: Betriebsökonomisierung, Festschrift für R. Seyffert, Köln-Opladen, 1958, S. 83. R. Nieschlao: Ausbau des industriellen Vertriebswesens und Erstarkung des Handels. Kooperative oder Kampf, ebenda S. 55.
Kosion, E.: Warenkalkulation in Handel und Industrie. Stuttgart 1953, 2. Aufl., S. 51 ff.
In dieser Richtung ist wohl die Äußerung von BerghÄNdler in Wirtschaftsdienst, 33. Jg., S. 482 zu verstehen.
Riiberg, C.: Kostenprinzip und Wettprinzip bei der Kalkulation im Einzelhandel. Z. f. handelswissenschaftliche Forschung, Jg. 1949, S. 193. Vgl. auch C. Riiberg, Der Einzelhandelsbetrieb, Essen 1951, wo auf S. 160 aufgeführt wird, daß die Handelsaufschläge immer mehr erstarren und das Kosten- und Wertdenken bei der Bestimmung der Angebotspreise zurückdrängt.
Behrens, K. CH.: Die Senkung der Handelsspannen. Z. f. handelswissenschaftliche Forschung 1949, S. 361 ff., hier insbesonders S. 366. Mit starkem Nachdruck weist Behrens darauf hin, daß die unbefriedigenden Wettbewerbsverhältnisse im Einzelhandel darauf zurückzuführen seien, daß die optimale Betriebsgröße nicht erreicht wird. Z. f. Betriebswirtschaft, 22. Jg. (1952) S. 207ff.
Seyffert, R.: Die Problematik der Distribution. Köln-Opladen 1952.
Henzler, R.: Zur Kritik an der Handelsspanne. Z. f. Betriebswirtschaft, 20. Jg. (1950) S. 133ff.
Nieschlag, R.: Die Gewerbefreiheit im Handel. Köln-Opladen 1953, S. 50
Zu dem Begriff des Markenartikels sei auf die Ausführungen im Abschnitt fünf des 7. Kapitels verwiesen. Zu den speziell hier interessierenden Fragen der Preisbildung bei Markenartikeln sei auf die Aufsätze von R. Henzler, „Der Markenartikel als ökonomischer Problemkreis“, K. Owl. Behrens U. W. D. Becher, „Die Problematik horizontaler und vertikaler Preisbindung”, L. BerghÄNdler, „Markenartikel und Marktwirtschaft“ in: Wirtschaftsdienst 33. Jg. H. 8, und auf die übrigen dort gebrachten Aufsätze über Markenartikel und Preisbildung Bezug genommen. Es wird ferner verwiesen auf die Abhandlung von H. Lutz, „Warum feste Preise für Markenartikel ?”, Minden 1952, und auf die Untersuchung von FRrrz W. Meyer, „Warum feste Preise für Markenartikel?“ in Ordo Bd. VT, S. 133ff., ferner auf C. Sandig, „Die Führung des Betriebes, Betriebswirtschaftspolitik”, Stuttgart 1933, vor allem S. 204ff., und auf E. Pollert, „Die Preisbildung von Markenartikeln und ihre Beziehungen zur Absatzpolitik“, Stuttgart 1930, ferner auf R. Nieschlag, Die Gewerbefreiheit im Handel, Köln-Opladen 1953, S. 51 ff. Gabriel, S.: Zur Preisbindung der zweiten Hand, in „Wirtschaft und Wettbewerb, Heft 11, Düsseldorf 1954. RÖPer, B.: Die vertikale Preisbindung bei Markenartikeln, Tübingen 1955. Mellerowicz, K.: Markenartikel. Die ökonomischen Gesetze ihrer Preisbildung und Preisbindung, München u. Berlin 1955.
In Deutschland war die Preisbindung der zweiten Hand bis zum Jahre 1936 unbeschränkt möglich. Ab 1936 war die Zustimmung der Preisbehörden erforderlich. Zur Zeit befinden sich die Probleme in einem gewissen Schwebezustand. In einem in Kürze zu erwartenden Gesetz gegen die Wettbewerbsbeschränkung soll die Frage der Preisbindung der zweiten Hand neu geregelt werden.
In den Usa sind von den Produzenten festgesetzte Einzelhandelspreise für Markenartikel wohl erst seit der Krise der Jahre 1929/1932 bekannt. Einzelhandelsorganisationen erreichten in den Jahren nach der Krise in der Mehrzahl der Einzelstaaten die Annahme von Fair-Trade-Gesetzen. Im Jahre 1937 nahm der Kongreß ein Gesetz an, welches Fabrikanten die Berechtigung gab, unter gewissen Bedingungen Einzelhandelspreise vorzuschreiben. Das letzte Gesetz auf diesem Gebiete wurde im Jahre 1952 erlassen. Der Widerstand hiergegen ist offenbar groß.
Schwenzler, J. E.: Marke und Preis als Bestimmungsgründe für den Verbraucher. Wirtschaftsdienst, 35. Jg., H. B.
Ob das der Fall ist, hängt von der Gleitkurve ab, wie sie die Kurve H, HE in Abb. 61 und die Kurve V(x) in Abb. 60b (S. 260 u. 261) zeigen.
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Gutenberg, E. (1959). Die Preispolitik. In: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42460-5_7
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Print ISBN: 978-3-662-42191-8
Online ISBN: 978-3-662-42460-5
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