Zusammenfassung
Vielleicht wird es gut sein, sich von Anfang an über einen wichtigen Punkt klar zu werden. Wenn von Vererbung die Rede ist, so denkt der Gärtner zunächst an seine Bäume, der Landwirt an sein Zuchtvieh und Saatgut, der Arzt an seine erblich Geisteskranken und der Jurist an die geborenen Verbrecher. Der Laie aber denkt fast immer nur an sein eigenes Geschlecht, an den Menschen mit allen seinen Vorzügen und Gebrechen. So wird er auch dieses Buch in erster Linie lesen, um menschliche Angelegenheiten besser verstehen zu können. Und das ist auch gut so, denn je mehr die Menschheit von diesen Dingen weiß, um so größer ist die Aussicht, daß sie auch einmal so zu handeln lernt, wie es jeder Züchter tut, der mit Kenntnis der Vererbungslehre seine Sorten zu verbessern sucht. Trotzdem wird aber in diesem Buch viel von anderen Lebewesen die Rede sein, von Mäusen und Ratten, von Blumen und Früchten, ja, von Würmern und Fliegen. Und das verhält sich so. Es gibt in der belebten Natur, im Tier- und Pflanzenreich Lebenserscheinungen, die nur einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart zukommen. So hat z. B. der Mensch allein die wunderbar gebaute Hand, die ihm in Verbindung mit seiner Hirnentwicklung einzigartige Leistungen erlaubt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Goldschmidt, R. (1927). Erbliche und nichterbliche Eigenschaften. In: Die Lehre von der Vererbung. Verständliche Wissenschaft, vol 2 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42034-8_2
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