Zusammenfassung
Die Schraube kann wohl als wichtigstes Maschinenelement angesehen werden. Sie tritt uns bei fast allen Erzeugnissen der Technik in mannigfaltigster Gestalt entgegen, sei es als Befestigungsmittel, sei es als Mittel zur Übertragung von Bewegungen. Es bedarf daher keines Beweises, daß die Güte unserer Industrieerzeugnisse in hohem Grade abhängig ist von der Güte der Schrauben, d. h. von Schrauben, die richtig profilierte Gewinde mit richtigen Abmessungen haben. Dazu ist es aber nötig, daß die mit der Herstellung der Gewinde bzw. der Beaufsichtigung der Herstellung betrauten Personen mit den theoretischen Grundlagen der Schraubenkonstruktion im allgemeinen und mit denen der einzelnen Gewindearten im besonderen vertraut sind, und daß diese Personen auch die Mittel zur. Herstellung und Prüfung korrekter Gewinde kennen. Diese Forderungen werden nun leider selten erfüllt. Es ist schlechterdings nicht zu verlangen, daß der Werkstattmann, der Meister oder Dreher, ganz zu schweigen von dem angelernten Maschinenarbeiter, die oft recht komplizierten theoretischen Ableitungen der Schraubenkonstruktion beherrscht. Die Männer der Werkstatt kennen meist nur die Mittel zur Herstellung, und auch diese selten umfassend, ohne beurteilen zu können, ob die angewandten Mittel, insbesondere die Schneidwerkzeuge, richtig konstruiert und hergestellt sind. Auch über die richtige Anwendung der Werkzeuge herrscht in der Werkstatt meist Unklarheit. Die Techniker, denen wohl die Schraubenkonstruktion geläufig ist, kümmern sich, abgesehen von wenigen umsichtigen Betriebsleitern und Werkzeugsfachleuten, fast gar nicht um die Herstellung der Gewinde.
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Müller, O. (1922). Einleitung. In: Gewindeschneiden. Werkstattbücher, vol 1 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41785-0_1
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