Zusammenfassung
Gleich der Anbau- und Erntestatistik ist auch die Viehstandsstatistik im Deutschen Reich von jeher eine föderierte Statistik gewesen, d. h. sie wird von den Bundesstaaten (Ländern) auf Veranlassung des Reichs durchgeführt. Diese Erhebungen beginnen im neuen Reich mit dem Jahre 1873. Der Bundesratsbeschluß vom 28. Juni 1872 sieht vor, daß „in allen Staaten des Deutschen Reichs jedes fünfte Jahr eine Ermittlung der Viehhaltung nach gleichmäßigen Grundsätzen stattfinden“ soll1). Die Aufnahme soll im gleichen Jahre wie die Erhebung der landwirtschaftlichen Bodenbenutzung stattfinden, erstmalig aber am 10. Januar 1873. Für diesen Termin spricht nach den „Motiven“ des Bundesrats2), „daß durch ihn der Stand des zur Durchwinterung kommenden Stammviehes möglichst genau und ausschließend zur Anschauung gebracht wird, daß ferner die Erhebung in eine Zeit fällt, in welcher die Landwirte wenig beschäftigt sind und das Vieh sich überall in den Ställen findet, und daß endlich auch die Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der früheren Viehzählungen gewahrt bleibt, welche bisher mit wenigen Ausnahmen um den Schluß des Jahres, meist in Verbindung mit den Volkszählungen, stattgefunden haben. Diesen Gründen gegenüber mußte der Zweck, durch die Ausführung der Aufnahme im Sommer Hilfsmittel für die Beurteilung des Maximalstandes der Viehhaltung zu gewinnen, zurücktreten, und konnte nur der Wunsch ausgesprochen werden, da, wo häufigere Erhebungen des Viehstandes hergebracht oder beabsichtigt sind, durch Einschieben von Sommerzählungen für die allerdings sehr wichtige Frage nach der Höhe der Vieh-und Fleischproduktion bestimmtere Anhaltspunkte zu erreichen.“
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Kuczynski, R., Quante, P. (1926). Viehstandsstatistik. In: Statistische Grundlagen zu Deutschlands Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln. Die Volksernährung. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41784-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-41784-3_4
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-41649-5
Online ISBN: 978-3-662-41784-3
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