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Aggregation der individuellen Wohlfahrtseffekte von Umweltprojekten

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Die ökonomische Bewertung von Umweltprojekten

Part of the book series: UmweltWissenschaften ((UMWISS))

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Zusammenfassung

In Kapitel 2 wurde bereits erläutert, daß die ökonomische Bewertung von Umweltprojekten auf der Basis der individuellen Präferenzen erfolgen muß; es wurde allerdings noch nicht betrachtet, auf welchem Wege man von den individuellen Präferenzen bzw. den individuellen Wohlfahrtsmaßen zu einer gesamtgesellschaftlichen Bewertung kommt.

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Literatur

  1. Als kollektive Entscheidungsregel bezeichnet man ein Verfahren, mit dem allein aus (ordinal interpretierten) individuellen Präferenzordnungen eine kollektive Präferenzrelation abgeleitet wird. Handelt es sich dabei um eine kollektive Präferenzordnung, so bezeichnet Arrow die kollektive Entscheidungsregel als Soziale Wohlfahrtsfunktion, die — wie er gezeigt hat — nicht existiert, wenn sie gleichzeitig den Anforderungen eines unbegrenzten Definitionsbereichs, des schwachen Pareto-Prinzips, der Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen und des Verbots einer absoluten Diktatur genügen soll. Die erste Version des Unmöglichkeitstheorems findet sich in Arrow (1950), eine um einen kleinen Fehler korrigierte Version in Arrow (1963). Vgl. hierzu Sen (1970, S. 35 ff.).

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  2. Eine Soziale Wohlfahrtsfunktion (SWF) im Sinne von Bergson und Samuelson stellt die reellwertige Repräsentation einer bestimmten kollektiven Präferenzordnung dar. Eine soziale Wohlfahrtsfunktion nach Arrow dient somit zur Generierung einer Bergson-Samuelson-SWF (vgl. hierzu z. B. Sen, 1970, S. 33 ff.). Existiert — im Rahmen der gängigen Annahmen der Haushalts- bzw. Wohlfahrtstheorie — keine Arrow-SWF, so kann unter diesen Annahmen auch keine Bergson-Samuelson-SWF existieren.

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  3. Keiner der Vorschläge, eine empirische Grundlage für interpersonelle Nutzenvergleiche zu schaffen (vgl. z. B. Trapp, 1988, S. 486 ff.), ist anwendungsreif (Marggraf/ Streb, 1997, S. 112). Wenn Nutzen — wie dies im Rahmen der neoklassischen Theorie der Fall ist — lediglich als Indikator zur Ordnung von Güterbündeln und nicht als Bezeichnung für Gefuhlszustände wie Glück oder Zufriedenheit verstanden wird (vgl. dazu Kapitel 5.1.1), scheitern interpersonelle Nutzenvergleiche aber nicht erst an der Subjektivität individueller Präferenzen und Problemen der Nutzen-Meßbarkeit, sie ergeben vielmehr schon auf der konzeptionellen / begrifflichen Ebene keinen Sinn (Hausman/ McPherson, 1996, S. 87 ff).

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  4. Zuweilen findet man in der Literatur auch die Auffassung, die Anwendung des Kaldor-(Hicks)-Kriteriums bedeute eine Abkehr von der ordinalen Nutzentheorie (z. B. Feldmann, 1998, S. 358, Stephan / Ahlheim, 1996, S. 127 oder Ahlheim / Buchholz, 1998, S. 18). Diese Auffassung ist — wie ich in Abschnitt 4.2.4 erläutern werde — m. E. aber nicht korrekt.

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  5. Der eigentliche Urheber der Idee dieses „Kompensationstests“ ist Kaldor (1939, S.550 ff), während Hicks (1939b, S. 700 u. 711 ff.) dessen Idee zunächst lediglich aufgreift und propagiert. Später schlägt Hicks (1940, S. 111) allerdings den umgekehrten Test vor, wonach es für eine positive Beurteilung eines Projektes nicht möglich sein darf, in der Ausgangssituation durch Umverteilung einen zur Endsituation Pareto-superioren Zustand zu erreichen. Teilweise wird daher in der Literatur (z. B. bei Graaf, 1957, S. 86 ff. oder Boadway / Bruce, 1984, S. 96 ff.) zwischen einem Kaldor- und einem Hicks-Kompensationstest unterschieden, teilweise wird aber auch der ursprüngliche Test als Kaldor-Hicks-Kriterium bezeichnet (z. B. von Little, 1957, S. 94 oder Gans / Marggraf, 1997, S. 47). Ich beziehe mich im folgenden auf die im Text formulierte ursprüngliche Version des Kompensationstests und bezeichne das zugehörige Effizienzkriterium als Kaldor-Kriterium.

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  6. Die wohl bekannteste Ablehnung erfährt das Kaldor-Kriterium in Littles „Critique of Welfare Economics“ (Little, 1957, S. 84 ff.).

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  7. Handelt es sich bei einem Umweltgut um ein superiores Gut, so hängt die Zahlungbereitschaft eines Individuums für eine Erhöhung der Menge dieses Umweltguts positiv vom Einkommen ab. Bei identischen Präferenzen zweier Individuen erhält die Wertung eines Individuums ein umso stärkeres Gewicht, je höher sein Einkommen ist. Zu weiteren Einwänden vgl. Little (1957, S. 94).

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  8. Die Konstruktion dieser Abbildung findet sich — in einem anderen Zusammenhang — bei Shibata(1971).

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  9. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist in Abbildung 4.1 ein linearer Verlauf der Transformationskurve unterstellt. Die Graphik läßt sich — wie auch aus der näheren Erläuterung ihrer Konstruktion im Anhang zu diesem Kapitel deutlich wird — prinzipiell genauso für eine konkav verlaufende Transformationskurve konstruieren (vgl. Shibata, 1971, S. 22 ff.). Dies ist für unsere Zwecke aber nicht erforderlich.

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  10. Auf die Möglichkeit zyklischer Urteile durch das Scitovsky-Kriterium hat (im Zusammenhang mit privaten Gütern) erstmals Gorman (1955, S. 27 f.) hingewiesen.

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  11. Siehe auch Gorman (1955, S. 27 f.). Die Nutzenmöglichkeitskurve ordnet für ein gegebenes Güterbündel alternativen Nutzenniveaus eines Individuums das jeweils maximal erreichbare Nutzeniveau des anderen Individuums zu. Da der genaue Verlauf der Nutzenmöglichkeitskurven von den — im Rahmen der ordinalen Nutzentheorie ja nicht eindeutig festgelegten — direkten Nutzenfunktionen der beiden Individuen abhängt, läßt sich hinsichtlich deren Gestalt nur feststellen, daß sie unter unseren Annahmen hinsichtlich der direkten Nutzenfunktionen streng monoton fallend verlaufen müssen.

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  12. Das Problem der Intransitivität wurde schließlich erst 1955 von Gorman entdeckt.

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  13. Hervorhebungen im Original. Kaldor, Hicks und andere Vertreter der „new welfare economics“ waren auf der Suche nach einer werturteilsfreien Wohlfahrtsökonomik, wobei sie die Werturteilsfreiheit in der Trennung zwischen Verteilungs- und Effizienzurteilen sahen (vgl. Kapitel 2.1, Fn. 13). Die Verwendung des Begriffs „wert-frei“ ist in diesem Sinne zu verstehen.

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  14. Da nach (2–62) die EV eines Projekts gleich dem Negativen der CV des Umkehrprojekts ist, bedeutet dies gleichzeitig, daß eine positive kollektive EV eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung für die Erfüllung des Hicks-Kriteriums ist. Falls die Konsumenten- und Produzentenpreise divergieren, ist zudem eine positive kollektive CV weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung für das Kaldor-Kriterium (Boadway, 1974, 1976; Foster, 1976) und folglich eine positive kollektive EV weder notwendig noch hinreichend für das Hicks-Kriterium.

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  15. In den meisten Kosten-Nutzen-Analysen kommt lediglich das Kaldor-Kriterium zur Anwendung (Marggraf/ Streb, 1997, S. 108). Das Scitovsky-Kriterium ist im Gegensatz zum Samuelson-Kriterium aber durchaus praktisch anwendbar.

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Schneider, J. (2001). Aggregation der individuellen Wohlfahrtseffekte von Umweltprojekten. In: Die ökonomische Bewertung von Umweltprojekten. UmweltWissenschaften. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41572-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-41572-6_4

  • Publisher Name: Physica, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-7908-1336-4

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