Zusammenfassung
Als Sohn eines vermöglichen Handelsmannes ist Frank am 19. März in Rotalben im Wasgau geboren. Mit neun Jahren kam er auf die lateinische Schule nach Rastatt, eine Zeitlang auf eine Jesuitenschule in Bockenheim, lernte Rethorik in Baden-Baden, war in Metz und 1762 in Pont à Mousson, einer damals in hohem Ansehen stehenden französischen Universität; dort erwarb er die Doktorwürde in der Philosophie und verlobte sich. Jetzt entschloß er sich, gegen den Wunsch der Eltern, die ihn für die Theologie bestimmt hatten, Medizin zu studieren; er ging nach Heidelberg, 1765 nach Straßburg. In Heidelberg bestand er zum Schluß der Studien ein Tentamen, in dem er schon den Plan einer „medizinischen Polizei“ entwickelte. Während er in den nächsten Jahren an verschiedenen Orten in der Nähe seiner Heimat ärztliche Praxis ausübte, sich verheiratete, Freude an häuslicher Musik hatte, schrieb er den ersten Band seines epochemachenden Werkes, den er aber den Flammen übergab, weil es eine abfällige Kritik von einem Sachverständigen erfuhr; erst nach elf Jahren war der Band endgültig wieder abgefaßt. Nach kaum einjähriger Ehe verlor er Frau und Kind. In Rastatt konnte er jetzt als Hofmedikus die fürstliche Bibliothek benutzen, lernte auch Italienisch; er macht viele glückliche Kuren. 1770 heiratete er zum zweitenmal, wurde Stadt- und Landphysikus in Bruchsal, Hofrat des Fürstbischofs von Speyer, später Leibarzt und Archiater mit gutem Einkommen.
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Hauptquelle
Heinrich Rohlfs, Die medizinischen Klassiker Deutschlands, 188o, II. Abt., S. I27–2I I.
Neubürger, Wien. klín. Wochenschr. XXII. Jahrg, Nr. 39: FRANK als Begründer der Rückenmarkspathologie.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kirchhoff, T. (1921). Peter Frank 1745–1821. In: Deutsche Irrenärzte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41440-8_8
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