Zusammenfassung
Die Cachexia hypophysipriva stellt eine gewöhnlich nicht vor dem 3. bis 4. Lebensjahrzehnt einsetzende schleichend verlaufende Krankheit dar, deren hervorstechendstes Symptom, wie der Name besagt, hochgradige Abmagerung und Macies ist. Letztere nimmt unter Umständen so groteske Formen an, daß die Erfahrenen die Krankheit fast auf den ersten Blick zu diagnostizieren in der Lage sind (s. Abb. 85). Seinen Ausgang nimmt das Leiden von der Hypophyse, die, wie Simmonds zuerst beschrieb, sklerosiert und atrophisch gefunden wird. Die Diagnose „Cachexia hypophysipriva“ ist eine ausschließlich klinische. Auch bei manchen Fällen von pluriglandulärer Insuffizienz, bei denen neben
der Hypophyse noch eine Anzahl anderer Hormondrüsen atrophisch oder skierotisch gefunden werden, kann die Kachexie im Vordergrund des Bildes stehen, so daß die Differentialdiagnose zwischen beiden Leiden schwierig oder unmöglich ist. In der Tat bestehen m. E. auch Übergänge zwischen ihnen. Die Krankheit beginnt, wie es scheint — soweit man aus den bisher in der Literatur mitgeteilten Fällen erkennen kann — mit dem Ausbleiben der Menstruation oder setzt überhaupt erst mit dem Beginn der Menopause ein.
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Literatur
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Zondek, H. (1923). Die Cachexia hypophysipriva. In: Die Krankheiten der Endokrinen Drüsen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41387-6_9
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