Zusammenfassung
Plato hat der Mathematik eine Mittelstellung zwischen der philosophischen und der sinnlichen Erkenntnis angewiesen. Und dies mit Recht. Der Philosoph postuliert, der Mathematiker deduziert, der Naturforscher entscheidet mit Hilfe der sinnlichen Erkenntnis, ob und welche Postulate, also auch welche aus ihnen abgeleiteten Sätze auf reeller Wahrheit beruhen. Seitdem die Leistungsfähigkeit unserer Sinnesorgane durch Erfindung der Teleskope, Mikroskope und vollkommener Meß- und Wägeinstrumente bedeutend gesteigert wurde und die Naturforschung, immer mehr von mathematischem Denken durchdrungen, gelernt hat, die höhere Analysis anzuwenden, um die weitesten Konsequenzen aus ihren Erfahrungssätzen zu ziehen, hat sie eine Reihe bedeutender Erfolge bei der Lösung von physikalischen Problemen, die den menschlichen Geist von jeher beschäftigt haben, gezeitigt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1908 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
von Cyon, E. (1908). Die physiologischen Grundlagen der Geometrie von Euklid. In: Das Ohrlabyrinth. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41251-0_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-41251-0_6
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-40767-7
Online ISBN: 978-3-662-41251-0
eBook Packages: Springer Book Archive