Zusammenfassung
In den vorhergehenden Kapiteln sind zahlreiche Versuche an verschiedenartigen Wirbeltieren dargelegt worden, deren Ergebnisse auf streng induktivem Wege zum Aufbau der Lehre von der Rolle des Bogengangsapparates als eines Organs für den Raumsinn geführt haben. Aus eindeutigen Experimenten mit Hilfe der induktiven Methode gezogene Schlußfolgerungen bieten dem Naturforscher die sicherste Gewähr für den Wert seiner Hypothesen oder Theorien. Deren Wert wird aber noch bedeutend gesteigert, wenn ihre Grundlagen mit Hilfe von Deduktionen auf mathematischem oder auf sekundär experimentellem Wege neue Bestätigung finden. An die Lehre vom Raumsinn glaubte ich folgende drei Forderungen stellen zu dürfen. Ist die Lehre von dem Gesichtsschwindel als Folge einer Disharmonie zwischen dem Netzhautbild des äußeren Raumes und dem durch die Empfindungen der Bogengangsnerven gebildeten Koordinatensystem des idealen Baumes, auf den das Netzhautbild projiziert wird, richtig, so müssen Taubstumme, denen der Bogengangsapparat mangelt, von einem solchen Schwindel frei sein und dürfen auch nicht der Seekrankheit unterliegen. In Kap. III § 5 wurden zahlreiche Beobachtungen an Taubstummen von James, Strehl, Kreidl u. a. angeführt, welche diese Deduktion in ganz eklatanter Weise bestätigt haben.
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von Cyon, E. (1908). Versuche an Wirbeltieren mit zwei und einem Bogengangspaare und an Wirbellosen. In: Das Ohrlabyrinth. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41251-0_4
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