Zusammenfassung
„Der Sportschaden ist eine Veränderung, die sich bei der Ausübung bestimmter Sportarten im Laufe der Zeit meist allmählich, für den Sportler vielfach unmerklich, entwickelt und oft aus einem geringfügigen Anlaß oder gar nicht selten auch erst zufällig erkannt wird. Die Sportverletzung dagegen ist an einen zeitlich begrenzten Vorgang gebunden, an den Unfall“. So klar wie diese Langesche Definition ist die Abgrenzung zwischen Sportschäden und Sportverletzungen indessen in der Praxis nicht immer durchzuführen, wie die Diskussion der letzten 40 Jahre zeigt, seitdem nämlich Baetzner seine Sportschädentheorie für den Bewegungsapparat erstmals vortrug. Baetzner stellte an Gelenken von Sportlern Inkongruenzen, degenerative Knorpelveränderungen, osteochondrotisch-arthrotische Prozesse sowie Gelenkmäuse fest, und an den Knochen periostale Knochenanlagerungen, Osteoporosen u. dgl. An Bändern und Kapseln fand er Überdehnungen, Kalk- und Knocheneinlagerungen und -anlagerungen an Muskeln und Sehnen, alte Zerreißungen, Atrophien usw. Derartige Veränderungen deutete er als das Versagen der strukturellen Anpassungsfähigkeit an die funktionelle Inanspruchnahme: „Die Gewebe sind nicht mehr imstande, den übermäßigen und andauernden Druck-, Zug-, Dreh- und Erschütterungswirkungen durch Umbauprozesse entsprechend zu antworten“. Später führte er u. a. aus, daß nicht die „überphysiologische Beanspruchung“ der Gewebe an sich, sondern das Mißverhältnis zwischen der Leistungsanforderung und der Leistungsfähigkeit entscheidend sei. Schon die naturgegebene physiologische Funktion könne die genannten Befunde erzeugen. In diesem Sinne sprach er von der „Pathologie der Funktion“.
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Mau, H. (1966). Sportbedingte chronische Schäden am Stütz- und Bewegungsapparat. In: Rehn, J. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Unfallheilkunde Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin e.V.. Hefte zur Unfallheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41162-9_29
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