Zusammenfassung
Die erstrangige Bedeutung der Bronchitis deformans für die Pathogenese der chronischen Pneumonie wurde erst voll gewürdigt, seit der Segmentbegriff als bronchopulmonale Struktur- und Funktionseinheit schärfer umrissen worden war. Wir wissen heute, daß entzündlich-narbige Bronchostenosen als häufige Ursache partieller Lungenschrumpfung vielfach auf Fisteleinbruch, Druckwirkung oder Narbenzug anliegender Lymphknoten zurückzuführen sind. Dieser Entstehungsmechanismus spielt keine geringere Rolle als die primär vom Lumen her einsetzende Wandzerstörung durch Tuberkulose, Virus- und Mischinfekte oder Staubschäden. Daß man an diesen pathogenetischen Zusammenhängen, die Schmorl schon 1925 klar erkannte, bisher so häufig vorbeiging, lag nicht nur an der Indifferenz der klinischen Erscheinungen, sondern vor allem an verbreiteten Unklarheiten und Irrtümern bei der röntgenologischen Lokalisation und Substratdeutung solcher Prozesse. Pars pro toto und Schulbeispiel hierfür ist das „Syndrom der chronischen Mittellappeninduration“, das früher gewöhnlich als „Interlobärerguß“ verkannt oder — unverbindlich — verschwommen — als „Peribronchitis“ deklariert wurde. Erst die Beachtung struktureller und dynamischer Kriterien ließ bei gezielter Abklärung die richtige Erkenntnis finden und führte auf Grund pathologisch-anatomischer Befunde zur Konzeption des sogenannten „Segmentsyndroms“.
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Schulze, W. (1956). Die entzündlich-narbige Bronchostenose und ihre Folgen. In: Kauffmann, F. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40971-8_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-40971-8_9
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-40494-2
Online ISBN: 978-3-662-40971-8
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