Zusammenfassung
Ich habe mich bemüht, in den nachfolgenden Abschnitten die Krankheiten der oberen Luftwege getreu meinem Motto: „Aus der Praxis für die Praxis“ so zu schildern, dass nicht nur die örtlichen Erscheinungen genau angegeben sind, sondern auch der Zusammenhang derselben mit den Krankheiten des übrigen Körpers immer hervorgehoben ist. Wir dürfen nie vergessen, dass bei Weitem die wenigsten Erkrankungen der oberen Luftwege rein örtliche sind, dass sie im Gegentheil fast immer hervorgerufen oder doch in ihrem Verlaufe wesentlich beeinflusst oder verändert werden durch den Zustand des Körpers im Allgemeinen. Es genügt nicht zu einer richtigen Beurtheilung und Behandlung derselben, dass man mit dem Spiegel in den Hals oder die Nase hineinsieht, sondern es gehört dazu ganz wesentlich eine Untersuchung des ganzen Körpers, die indessen nicht möglich ist ohne ein gewisses Quantum medicinischen Wissens, ohne eine genügende praktische Ausbildung und Übung, und ohne eine gewisse medicinische Begabung, die freilich angeboren sein muss, und die man durch keinen Fleiss ersetzen kann. de Letamend sagt darüber ganz richtig: „Die Kunst der Medicin besteht vor Allem im Handeln; es genügt nicht, dass der Arzt viel weiss, seine ganze Wissenschaft wird unnütz und sogar schädlich, wenn sie nicht eine praktische ist.“
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© 1897 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Schmidt, M. (1897). Einleitung. In: Die Krankheiten der oberen Luftwege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40424-9_1
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