Zusammenfassung
Die ältesten Abbildungen, die uns die Festlegung von Schiffen im Wasser zeigen, ägyptische Wandgemälde aus dem Grabe des Königs Sahu-Ré (3300 v. Chr.) und aus Gräbern bei dem Dorfe Quret-Murrai (1600 v. Chr.), weisen keine Vorrichtungen von der Art unserer jetzigen Anker auf. Taue, welche vom Hinterschiff zum Wasserspiegel führen, sowie runde durchlochte Steine, welche sowohl in diesen Abbildungen auf dem Deck liegen, als auch den in ägyptischen Gräbern zahlreich aufgefundenen kleinen Schiffsmodellen, sogenannten Totenschiffchen, beigegeben waren, lassen den Schluß zu, daß, wie es später Homer in der Ilias beschreibt, die Schiffe in jenen alten Zeiten durch Ankersteine festgelegt wurden, wenn man sie nicht mit Tauen an Bäumen oder Felsen am Lande festmachte oder einfach auf den Strand zog. Sehr wahrscheinlich hat man aber schon bald dem runden Stein, welcher nur durch sein Gewicht wirken konnte, eine etwas besser zum Greifen geeignete Form dadurch gegeben, daß man ihn mit starken Holzknüppeln über Kreuz zusammenband, wie es auch heute noch in Island, Norwegen und selbst in manchen Gegenden Deutschlands, z. B. Pommern, geschieht. Den heutigen Namen und die Form scheint der Anker gegen 600 v. Chr. angenommen zu haben. Vermutlich benutzte man zum Festmachen an Land schon damals einfache aus Metall angefertigte Haken. Nach Strabo (Buch VII) soll ihn ein junger Szythe Anarchasis um 580 v. Chr. durch Hinzufügung eines zweiten Hakens und des Ankerstockes zum „Anker“ in unserem Sinne umgewandelt haben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturquellen
Müller, Nummismatique d’Alexandre le Grand (1855).
British Museum, Greek coins. Parthia, Phrygia, Galatia.
Stevenson, Dictionary of Roman coins (1889).
Head, Historia Nummorom.
Babelon: Catalogue des monnaies grecques de la bibliothèque.
Babelon: Catalogue des monnaies de la République romaine.
Haeberlin, Aes grave (1910).
Reallexikon der germanischen Altertumskunde.
Briquet, Les filigranes (1907) (Wasserzeichen).
Roncière, Histoire de la marine française.
Lehr, Der Meister W. 4 (1895).
Revue archéologique, Bd. XXV (1894).
Torfaeus, Ancient History of the Orkneys.
Wörter und Sachen, Bd. 4.
Corpus poeticum boreale. Bd. 2.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1919 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Moll, F. (1919). Die Entwicklung des Schiffsankers bis zum Jahre 1500 n. Chr. In: Matschoss, C. (eds) Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40241-2_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-40241-2_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-39227-0
Online ISBN: 978-3-662-40241-2
eBook Packages: Springer Book Archive