Zusammenfassung
Schon bei der Berathung der Apothekenfrage in der nächstfolgenden Reichstagssession (1873) machte sich der Rückschlag der veränderten Zeitströmung bemerklich. Es lagen dem Reichstage diesmal elf Petitionen vor, von denen neun die Niederlassungsfreiheit und zwei den Fortbestand des Concessionswesens beantragten. Die Petitionskommission ernannte zwar ebenfalls einen Freihandelsmann (Abg. v. Winter-Wiesbaden) zum Referenten und dieser trat zwar ebenfalls dem Antrage der vorjährigen Petitionskommission und zwar im Wesentlichen aus den in dem Berichte derselben angeführten Gründen bei — jedoch nur unter gleichzeitiger Anerkennung der Nothwendigkeit einer sachkundigen Erwägung der Frage
„ob unter besonderen örtlichen Verhältnissen die Beschränkung der Concurrenz mit bestehenden Apotheken bis zu einem Absatzgebiete mit einer Minimalzahl von Einwohnern im Interesse des Publikums wie der Apotheker ausnahmsweise geboten erscheinen könne —“
sowie der Nothwendigkeit einer sachverständigen Begutachtung
„über den muthmaasslichen Umfang der Benachtheiligung der bestehenden Apotheken durch die Freigebung des Apothekenbetriebes, sowie der Begutachtung von Maassregeln, welche diese Benachtheiligung zu mildern und den Uebergang zu dem System der Freigebung zu erleichtern geeignet scheinen.“
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Literatur
Stenog. Berichte des Reichstages 1873. 37. Sitzung.
Grumbrecht, zur Apothekenfrage, Harburg 1873.
Commission für Ordnung des Apothekerwesens. Stenographische Berichte. Berlin 1874.
Reichsanzeiger 1874, No. 351.
Diese Abhandlung pag. 56. 57.
Die Petition des Märk. Knappschaftsvereins, beleuchtet von W. Grevel, Apotheker in Steele. Steele 1875.
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Boettger, H. (1882). 1873–74. Weitere Petitionen im Reichstage. — Der Grumbrecht’sche Entwurf. — Pharmaceutische Enquête- Kommission. — Petition der Märkischen Knappschaftsvereins. In: Geschichte der Apothekenreformbewegung in Deutschland von 1862–1882. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40130-9_7
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