Schlusswort. Mittel und Wege zur Anbahnung der Apothekenreform

Zusammenfassung

Werfen wir am Schlusse dieser Darstellung einen Blick auf das fast unermessliche Material, welches sich in den langjährigen Kämpfen um die deutsche Apothekenreform angesammelt hat, so wird die eine Ueberzeugung sich daraus für uns mit voller Klarheit ergeben: dass durch die blosse Einführung oder Generalisirung des einen oder des anderen der hier in Betracht kommenden Concessions-systeme, der Personal- oder der Realconcession, die Apothekerfrage nicht zu lösen ist. In den Staaten, wo die Realconcession besteht, namentlich in Preussen, wird die Verkäuflichkeit der Apothekenconcession als der der Reform bedürftige Punkt unserer Apothekenverfassung bezeichnet und die Einführung der reinen Personalconcession oder aber zum mindesten eine gewisse Beschränkung in der Uebertragung neu verliehener Concessionen erstrebt. In den Staaten dagegen, deren (neue) Apotheken auf Personalconcessionen beruhen, (z. B. Bayern und Württemberg) ist der Apothekerstand mit seltener Uebereinstimmung darin einig, dass er kein ungerechteres und den Interessen der Apotheker nachtheiligeres (nach einer Eingabe württembergischer Apotheker sogar die Sittlichkeit der Apothekerwittwen gefährdendes) System giebt, als das der Personal-concession, auf deren Beseitigung bezw Ersetzung durch die Realconcession daher hier mit allen Kräften hingearbeitet wird.