Zusammenfassung
Durch Auslaugung der Gerbmaterialien mit Wasser werden die sogenannten süßen Gerbbrühen erhalten, die reich an gerbenden Stoffen und an unveränderten Zuckerstoffen sind. Durch das Verweilen dieser süßen Brühen an der Luft bilden sich Hefe- und Spaltpilze, die Fäulnis- und Gärungserscheinungen hervorrufen. Die Fäulnisbakterien gelangen meist aus der Schwitze bzw. der Kotbeize in die Brühen und lösen geringe Mengen von Hautsubstanz aus der Blöße und schaffen damit das nötige Nährsubstrat für die übrigen Mikroorganismen. Die Hefepilze zerlegen dagegen die Zuckerstoffe in Alkohol, der wieder durch Einwirkung von Essigbakterien in Essigsäure und Kohlendioxyd gespalten wird. Durch Bakterien und Hefen kann aber auch Milchsäure aus den Zuckerstoffen gebildet werden, und tritt diese Gärung besonders bei stickstoffreicherem Gerbmaterial und bei Sauerlohe der Gruben häufig auf. Schließlich kann in sehr alten Gerbbrühen durch Anhäufung von peptonisierter Hautsubstanz sowohl eine Milchsäure- als auch Buttersäuregärung eintreten. Der Gesamtgehalt an diesen Säuren bedingt die Bildung von Sauerbrühen.
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Grasser, G. (1929). Untersuchung der pflanzlichen Gerbbrühen. In: Handbuch für Gerbereichemische Laboratorien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40009-8_18
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