Zusammenfassung
Ein an einem Ende eingespannter Rundstab wird auf Verdrehung beansprucht, wenn an seinem freien Ende ein Kräftepaar wirkt, dessen Ebene senkrecht zur Stabachse gerichtet ist (Abb. 119). Das äußere Drehmoment M d ruft eine Verdrehung des Endquerschnitts B gegen den Endquerschnitt A des Stabes hervor, wodurch die ursprünglich horizontalen zur Achse parallelen Längsfasern eine hierzu schiefe Lage annehmen (Schraubenlinien). Hierbei ist angenommen und durch Versuche bestätigt, daß sämtliche den Endflächen parallele Querschnittsebenen bei der Verdrehung eben bleiben. Die Faserelemente erfahren gegen ihre ursprüngliche Lage eine Verschiebung, die ausgedrückt wird durch einen Kreisbogen auf dem in Frage kommenden Querschnitt des Stabes. Die Verschiebung, auf die Längeneinheit des Stabes be zogen, wird als Schiebung bezeichnet. Die Verschiebung der Faserteilchen nimmt proportional zu mit ihrem Abstand y vom Mittelpunkt des Stabquerschnitts. Demnach müssen auch die Spannungen, welche diese Verschiebungen verursachen, innerhalb der Elastizitätsgrenze in gleicher Weise proportional mit y wachsen, d. h. für einen beliebigen Querschnitt wird
Hierin ist t die Schubspannung in tangentialer Richtung am Umfang im größten Abstande e und τ die Schubspannung im Abstande y vom Querschnittsmittelpunkt. Die neutrale Faser erfährt keine Verschiebung, sondern nur Verdrehung. Sie fällt mit der Schwerpunktsachse des Stabes zusammen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1923 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schulze, G., Vollhardt, E. (1923). Drehversuch (stoßfrei ansteigende Belastung). In: Werkstoffprüfung für Maschinen- und Eisenbau. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39976-7_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-39976-7_5
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-39006-1
Online ISBN: 978-3-662-39976-7
eBook Packages: Springer Book Archive