Zusammenfassung
Schon im Kapitel „Knötchen- oder Schwielenkopfschmerz“ wurde betont, daß diese Form der Cephalea sich mit allen möglichen anderen Kopfschmerzarten verbinden kann. Ebendasselbe ist nun auch von diesen letzteren selbst zu sagen, worauf gleichfalls bereits an verschiedenen Stellen hingewiesen wurde. Der Kombinationsmöglichkeiten sind gar viele. Dieser Umstand erschwert, wie ohne weiteres einleuchtet, die präzise Diagnose ungemein; er erschwert auch genaue Angaben über die Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Kopfschmerzformen. Eine Diagnose ist eben hier nicht zu stellen, man muß vielmehr das zeitliche Nacheinander zu entwirren suchen; das aber ist nur mit Hilfe einer gründlichen, alle Einzelheiten minutiös heranziehenden Anamnese möglich. Es liegt auf der Hand, daß man nur dann einen dauerhaften therapeutischen Erfolg erzielen kann, wenn es gelingt, das oft verwirrende Nebeneinander der einzelnen Formen scharf zu zergliedern. Gewöhnt man sich daran, gerade bei langdauernden Kopfschmerzen, die oft jeder Behandlung getrotzt hatten, auf diese methodische, allerdings nicht ganz mühelose Weise vorzugehen, so wird man auch bald lernen, der Verlegenheitsdiagnose des „habituellen Kopfschmerzes“ entraten zu können. Diese Bezeichnung sollte aus den Lehr- und Handbüchern endlich einmal verschwinden; das ist eben keine Diagnose. Man muß sich stets bemühen, zu eruieren, welche Art des Dauerkopfschmerzes oder welche Kombinationen seiner verschiedenen Formen vorliegen. Eine selbständige Form des nur „habituellen“ Kopfschmerzes gibt es aber nicht. Wir müssen auch auf diesem Gebiete der speziellen Pathologie zur Ätiologie vorzudringen suchen, soweit unsere heutigen Kenntnisse und Erfahrungen dies gestatten.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Auerbach, S. (1912). Die Kombination verschiedener Kopfschmerzformen. — Der sogenannte habituelle Kopfschmerz. In: Der Kopfschmerz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39554-7_7
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