Zusammenfassung
Der Kopfschmerz ist das konstanteste und deshalb wichtigste allgemeine Symptom der Gehirngeschwulst; diese Häufigkeit ist auch vom Sitze des Tumors ziemlich unabhängig. Jeder andauernde, hartnäckige Kopfschmerz muß den Gedanken an diese Krankheit wecken; er ist ein Signal wie keine andere Krankheitserscheinung. Er wird als dumpf, bohrend oder nagend geschildert und stets in das Innere des Schädels verlegt; die Kranken geben oft an, sie hätten das Gefühl, als ob der Kopf auseinander getrieben würde. Er ist am ehesten dem Migränekopfschmerz zu vergleichen und ist wie dieser häufig von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Der Grad des Schmerzes ist gewöhnlich ein außerordentlich hoher, so daß die Kranken nicht selten durch die Unerträglichkeit zum Selbstmorde getrieben werden. Im späteren Verlaufe der Krankheit wird er öfters durch den zunehmenden Sopor nicht so sehr empfunden, aber er verläßt den Kranken meistens auch dann nicht, wie aus dem Stöhnen, dem an den Kopfgreifen und anderen Äußerungen lebhaftesten Schmerzes hervorgeht. Bei Kindern habe ich öfters, auch bei Kleinhirntumoren, bei denen er bei Erwachsenen fast ausnahmslos hochgradig ist, den Eindruck gehabt, daß der Schmerz nicht so intensiv empfunden wird, vielleicht wegen der noch größeren Dehnbarkeit der Schädelknochen; zuweilen ist er aber auch in diesem Lebensalter außerordentlich heftig.
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Auerbach, S. (1912). Die Kopfschmerzen bei Erkrankung einzelner Organe. In: Der Kopfschmerz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39554-7_5
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