Zusammenfassung
„Ich behaupte, daß kein Arzt ordnungsgemäß über einen krankhaften Vorgang zu denken vermag, wenn er nicht imstande ist, ihm einen Ort im Körper anzuweisen“. Diese Worte R. Virchows (1856) haben auch heute — mit Einschränkung — Gültigkeit. Die Frage ubi est locus ist immanent mit der quid est ens morbi verknüpft. Jahre später räumte ViRCHOW selbst ein, „aus der Einseitigkeit der Beobachtung erfolgt die Exklusivität des Urtheils“ (Archiv 50 : 1, 1870). Eben dort findet sich das entscheidende Wort zur Situationskritik des eigenen Faches: „Die pathologische Anatomie und die Klinik, obwohl wir ihre Berechtigung und Selbständigkeit vollkommen anerkennen, gelten uns doch vorzugsweise als die Quellen für neue Fragen, deren Beantwortung der pathologischen Physiologie zufällt.“ Die wahre theoria morbi ist die pathologische Physiologie.
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© 1970 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Doerr, W. (1970). Schlußbemerkungen. In: Spezielle pathologische Anatomie II. Heidelberger Taschenbücher, vol 70a. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38561-6_4
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