Die Verwendung von o-Dianisidin als Redoxindikator in der Mikromaßanalyse

Zusammenfassung

Bei den für analytische Zwecke brauchbaren oxydimetrischen Reaktionen muß ein Indikator verwendet werden, der den Endpunkt der Reaktion eindeutig anzeigt. Eine Ausnahme bildet in der Makroanalyse das Kaliumpermanganat, das zufolge seiner intensiven Färbung selbst als Indikator wirkt. Auf dem Gebiet der Mikroanalyse hingegen würde die Verwendung des Permanganats als Indikator zu hohe Werte liefern. In der Mikromaßanalyse ist daher ein eigener Indikator in jedem Fall unerläßlich. Die Redoxindikatoren können in zwei Gruppen eingeteilt werden: in jene, die spezifisch eine bestimmte Reaktion anzeigen (z. B. Stärke in der Jodometrie) und jene, die ganz allgemein bei Erreichung eines bestimmten Redoxpotentials umschlagen. Um als Indikator dienen zu können¹, muß eine Substanz unter anderem insbesondere folgenden Anforderungen entsprechen: sie muß eine eindeutige Farbänderung in einem möglichst kleinen Potentialintervall aufweisen und im gefärbten Zustand einen möglichst hohen molaren Extinktionskoeffizienten besitzen. In der Mikroanalyse müssen diese Bedingungen besonders streng erfüllt sein.