Zusammenfassung
In dem Capitel über die Intervalle haben wir gesehen, dass in der diatonischen Tonleiter nach der Lage der halben und ganzen Töne sieben verschiedene Octavengattungen enthalten sind. Beginnen wir mit dem Tone C, so erhalten wir eine Octave, in welcher die halben Töne von der dritten zur vierten und von der siebenten zur achten Stufe liegen; diese nennt man in der modernen Musik die Dur-Octave oder Dur-Tonleiter. Beginnen wir dagegen mit dem Tone A, so erhalten wir diejenige Octave, welche wir die Moll-Octave oder Moll-Tonleiter nennen; in dieser liegen die halben Töne von der zweiten zur dritten und von der fünften zur sechsten Stufe. Die heutige Musik gebraucht nur diese beiden Octavengattungen als Tonarten, d. h. als harmonische Grundlage in ihren Compositionen, transponiert dieselben aber mit Hülfe von Kreuzen und Been auf jede beliebige Stufe der chromatischen Leiter, so dass wir zwölf Dur-Scalen mit denselben Verhältnissen wie C-dur und zwölf Moll-Scalen mit denselben Verhältnissen wie A-moll erhalten. Die Griechen aber und die früheren christlichen Jahrhunderte hatten auch die übrigen fünf Octavengattungen der diatonischen Tonleiter als eigene Tonarten mehr oder weniger im Gebrauch.
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Bellermann, H. (1887). Von den Tonarten. In: Der Contrapunkt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37029-2_7
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