Zusammenfassung
Selbsttätig gestaltendes Wachstum ist eine der Grundfunktionen der lebendigen Substanz. Nur die ruhelose Umformung und neue Mischung der Materie ist der Urquell des Lebens, das durch Fortpflanzung und Wachstum zu jener ewig unerschöpflichen Erneuerung der lebenden Individuen führt. Der Kraftwechsel und die beständige Bewegung in der lebenden Substanz führen, weil dabei Teile des lebenden Protoplasmas selber verbraucht werden, allmählich zu Schädigungen und irreparablen Erschöpfungen, die sich im Altern äußern. Nur durch die Verkleinerung und andere damit verbundene Vorgänge der Zellteilung vermag sich das Protoplasma immer wieder zu verjüngen. Wird es daran verhindert, so wird es, wie Rubner an Hefezellen gezeigt hat, sehr rasch alt und kurzlebig. Die Zellteilungsfähigkeit ist nicht nur eine Eigenschaft des Jugendzustandes der Zelle, sondern umgekehrt macht die Zellteilung ein Gewebe jung, die Funktion allein läßt es altern.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Glanzmann, E. (1939). Über das Wachstum. In: Einführung in die Kinderheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36803-9_3
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