Zusammenfassung
Charakteristisch für die pharmazeutischen Materialkammern früherer Jahrhunderte war hauptsächlich die größere Anzahl von tierischen Arzneistoffen, welche sich neben den sonst allerdings überwiegend in denselben vorherrschenden vegetabilischen Heilmitteln fand. Hierdurch wurden die Apotheker der Vergangenheit weit mehr als ihre modernen Standesgenossen, welche ja hauptsächlich pflanzliche und chemische Arzneikörper zu verarbeiten haben, darauf hingewiesen, sich neben der Botanik mit der Tierkunde vertraut zu machen. Zum Ausdrucke kam diese in einer etwas anderen Richtung der Naturkunde als jetzt liegende Interessensphäre der Apotheker schon durch das Aussehen, welches ihre Geschäftsräume hatten. Während, um der Apotheke einen mystisch-reizvollen Anstrich zu geben, vielfach unter der Decke derselben manche, besonders aus dem Tierreiche stammende Schaustücke aufgehängt waren, glich die Materialkammer der vorzeitigen Apotheker sehr häufig einer modernen zoologisch-naturwissenschaftlichen Sammlung.
„Dort, wo die alten Schachteln stehn, Hier im bebräunten Pergamen, In staubigen Scherben alter Töpfe, Dem Hohlaug’ jener Totenköpfe. In solchem Wust und Moderleben Muß es für ewig Grillen geben.“
Goethe (Faust).
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Peters, H. (1899). Aus der Materialkammer. In: Aus pharmazeutischer Vorzeit in Bild und Wort. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36656-1_1
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