Skip to main content

Krankheiten des Wasser- und Salzstoffwechsels, Krankheiten der Nieren und Harnwege sowie der männlichen Geschlechtsorgane

  • Chapter

Zusammenfassung

Die Niere (lateinisch Ren, griechisch Nephros) ist eine zusammengesetzte tubulöse Drüse, deren driisiger Anteil aus dem im Mittelblatt (Mesoderm) zur Entwicklung kommenden nephrogenen Gewebe stammt. Dieser ist kunstvoll mit einem besonders ausgebildeten Blutgefäßsystem zusammengefügt. Entwicklungsgeschichtlich entsteht die bleibende oder Nachniere (Metanephros) aus der dritten Nierenanlage, während Vorniere und Urniere wieder zurückgebildet werden. An die aus dem WoLFFschen Urnierengang ausgestülpte Ureterknospe legt sich der schwanzwärts gelegene Anteil des nierenbildenden (nephrogenen) Gewebes dicht an. In ihm entstehen isolierte Zellkugeln. Diese höhlen sich zu Bläschen aus und differenzieren sich zur Bowmanschen Kapsel, die durch die Gefäßschlingen des Glomerulus eingestülpt wird. Der Glomerulus ist der eine, und zwar der nicht drüsige Anteil des harnbereitenden Systems. Er besteht aus einem Capillarsystem, das von ganz platten protoplasmaarmen Epithelzellen umschlossen wird. Aus dem Glomerulusbläschen stülpt sich ein zunächst S-förmig angelegtes Harnkanälchen aus, das an die Sammelröhrchen Anschluß findet. Die Harnkanälchen des Nachnierengewebes erfahren eine Ausbildung des unteren Bogens zum Tubulus contortus 1. Ordnung (= Hauptstück), des Mittelstückes zur Hexleschen Schleife, des oberen Bogens zum. Schaltstück. Sie bilden den zweiten, drüsigen Anteil des sezernierenden Parenchyms. Durch das Vorschieben der vom Ureter stammenden, also entwicklungsgeschichtlich nicht dem Drüsenanteil zugehörigen Sammelröhrchen in das Keimgewebe der Nachniere entstehen etwa 14–18 Stockwerke von Glomerulus- und Harnkanälchenanlagen übereinander. Die jüngsten Glomeruli liegen der Kapsel direkt an und sind beim Neugeborenen noch viel kleiner als die älteren, zentral gelegenen. Neuanlage von Nierenkanälchen und Glomerulis findet nur im embryo-nalen Leben bis zum B. Fetalmonat statt. Eine kompensatorische Neubildung von Kanälchen und Glomerulis kommt anscheinend beim Erwachsenen, auch beim Nierenkranken nicht vor. Nur durch Vergrößerung vorhandener Glomeruli kann eine Kompensation erreicht werden, mit zunehmendem Alter verdoppelt sich der Durchmesser des Glomerulus, wodurch sich das Volumen auf das Achtfache erhöht. Die vom Ureter stammenden vielfach verzweigten Sammelröhrchen werden in Kelchen und Markkegeln zusammengefaßt und bilden zusammen mit den Henleschen Schleifen die Marksubstanz. Glomeruli und gewundene Kanälchen, durch sehr spärliches Bindegewebe verbunden, setzen die Rinde zusammen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie. Herausgeg. von A. Bethe, G. v. Bergmann, G. Embden, A. Ellingert, Bd. 4. Berlin: Julius Springer 1929. Bd. 16/2. Berlin: Julius Springer 1931.

    Google Scholar 

  • Lichtwirz, L.: Die Praxis der Nierenkrankheiten, 3. Aufl. Berlin: Julius Springer 1934.

    Google Scholar 

  • Möllendorff, W. von: Ham- und Geschlechtsapparat. Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen, Bd. VII/1. Berlin: Julius Springer 1930.

    Google Scholar 

  • Huller, O and W. Parrisurs: Die Blutdruckkrankheit. Stuttgart: F. Encke 1932.

    Google Scholar 

  • Munk, FR.: Nierenerkrankungen. Berlin u. Wien: Urban & Schwarzenberg 1925.

    Google Scholar 

  • Noeggerath, C. u. A. Eckstein: Handbuch der Kinderheilkunde, 4. Aufl. Bd. 4. Berlin: F. C. W. Vogel 1931.

    Google Scholar 

  • Siebeck, R.: Die Beurteilung und Behandlung der Nierenkranken. Tübingen: J. C. B. Mohr 1920.

    Google Scholar 

  • Straub, H.: Erg. inn. Med. 25 (1924).

    Google Scholar 

  • Volhard, FR.: Handbuch der inneren Medizin. Herausgeg. von G. v. Bergmann und R. Staehelin, 2 Aufl., Bd. 6. Berlin: Julius Springer 1931.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1936 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Straub, H. (1936). Krankheiten des Wasser- und Salzstoffwechsels, Krankheiten der Nieren und Harnwege sowie der männlichen Geschlechtsorgane. In: Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36494-9_13

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-36494-9_13

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-35664-7

  • Online ISBN: 978-3-662-36494-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics