Zusammenfassung
Wir haben schon bemerkt, dass wir einen grossen Unterschied erkennen müssen zwischen den Resultaten einer Bakterien-Impfung auf künstlichem Nährboden und den Bedingungen einer Infektion lebendigen Gewebes. Wir haben aber auch darauf hingewiesen, dass es schlechterdings kein besseres Mittel giebt, den Lernenden und Lehrenden immer wieder von dem Stande seiner Fähigkeit, sich zu säubern, zu überzeugen, als die methodische Impfung. Diese Verwendung der Abimpfungsresultate unserer Nagelbetten und Nagelfalze, unserer Interdigitalräume und Beuge- und Streckfalten der Hand giebt einen erziehlichen Faktor von solch eminentem Gewicht, dass ich behaupten möchte, nur der Arzt, welcher seine Hände von Zeit zu Zeit im Spiegel des geimpften Nährbodens sieht, hat ein sachlich begründetes Urtheil darüber, ob er sauber resp. ein Schmierfink ist. Alles Andere ist guter Glaube und bisweilen gefährlicher Optimismus. Die Wahrheit erweist nur die gewissenhafte Prüfung. Denn selbst gesetzt den Fall, die Bakterien wären noch lange nicht das entscheidende Moment der Infektion, so sind sie und ihr durch Koch’s unsterbliche Methodenlehre kontrollirbares Wachsthum ein herrliches Testobjekt für die Leistungs-möglichkeit einer Methode unserer gleichsam unter mikroskopischen Bedingungen verfeinerten Sauberkeit überhaupt, gerade in dem Falle der von uns geforderten völligen Ausschaltung aller Arten der chemischen Desinfektion.
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Schleich, C.L. (1899). Methodischer Beweis für die Wirksamkeit der Marmorstaubseife zwecks Sterilisation der Hände. In: Neue Methoden der Wundheilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36426-0_2
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