Zusammenfassung
Joggeli ließ eines Abends Vreneli hinüberrufen. Es müsse ihm da etwas lesen, sagte er; er möge Brille nehmen, welche er wolle, so könne er nichts daraus machen, er verstehe sich gar nicht auf die neue G’schrift, welche aufkäme, man sehe es allem an, wie der Glaube abnehme und bald keiner mehr sei. Vreneli verstand sich, wie es schien, besser darauf, denn es ward blaß, las einmal, las zweimal, sagte endlich: „Das ist kaum, das kann nicht sein.“ „Was nicht?“ sagte Joggeli ungeduldig. „Was nicht?“ Sage es doch und stürme nicht.“ „Vetter, da steht, Ihr hättet Elisi’s Mann eine G’schrift gegeben, gut für fünfzehntausend Thaler, die habe er eingesetzt oder versilbert, und jetzt wolle man das Geld.“ Joggeli begehrte mit Vreneli gräßlich auf, es könne nicht Geschriebenes lesen und wolle ihn zum besten halten. Man ließ Uli kommen. Mit großer Noth und vielem Buchstabiren brachte derselbe ungefähr das Gleiche heraus. Das sei ein abgeredet Spiel, sagte Joggeli, um solche Sachen ihm abzulesen, hätten sie nicht. gebraucht zu kommen. Wie sie das hätten abreden wollen, fragte Vreneli, sie seien ja eines nach dem andern gekommen, Uli hätte nicht gehört, was es gelesen. Wenn sie einen Narren haben wollten, so sollten sie sich einen eisernen machen lassen.
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© 1886 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Gotthelf, J. (1886). Joggeli erlebt auch was und was Altes: daß, was einer säet, er auch ernten muß. In: Uli, der Pächter. Birkhäuser Klassiker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36303-4_23
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