Zusammenfassung
Anfangs war Uli mit feinem Dienstbotenpersonal so übel nicht zufrieden gewesen. Er glaube, er habe es getroffen, es gehe besser als im letzten Jahre, sagte er zu Breneli. „Rühme nicht zu früh,“ sagte Vreneli; „neue Besen kehren gut.“ Natürlich plumpst so ein neuer Knecht oder eine neue Magd, welche zur zweiten Abteilung der dritten Klasse gehören, nicht so mit allen Lastern zur Thür herein. Der Knecht macht ein Sonntagsgesicht und stellt sich gut nach Vermögen. Theils will er ein gutes Bormcheil für sich erwecken, theils muß er doch erst die Gelegenheit erkundschaften, die Fäden suchen, um sein alt Leben am neuen Orte anzuknüpfen. Zudem mag in manchem wirklich der Sinn sich regen, anders thun wäre besser, so komme es am Ende doch nicht gut. An einem neuen Orte, wo die alten Gefährten, die alten Gelegenheiten fehlten, er das Auslachen nicht zu fürchten hätte, ließe es sich schon thun. Er nimmt sich zusammen, thut gut einige Wochen, bis der Teufel ihm nachgeschlichen ist, ihn wieder gefunden, neue Gelegenheit bereitet hat, die Begierden im Leibe recht gierig und hungrig geworden sind, da geht es wieder los, und der neue Besen ist handkehrum zum alten geworden.
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Gotthelf, J. (1886). Dienstbotenelend. In: Uli, der Pächter. Birkhäuser Klassiker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36303-4_12
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