Zusammenfassung
Von insgesamt 84 radiophosphatbehandelten Patienten mit Polycythaemia rubra vera wurde bei 37 Kranken das Isotop reinkorporiert, und zwar: in 22 Fällen wurde die P32-Applikation zweimal, in 12 Fällen dreimal und in drei Fällen viermal vorgenommen. Bei entsprechender Dosierung war das Zeitintervall bei allen Kranken mit Wiederholung der P32-Inkorporation etwa 1 Jahr. Zur Beurteilung des P32-Effektes und zur rechtzeitigen Erkennung der Rezidive ist zunächst die hämodynamische und hämocytologische Verlaufsbeobachtung von unerläßlicher Wichtigkeit. Auf der anderen Seite jedoch ist die dekompensierte Polycythämie durch die erythropoetische Mehrleistung im Eisenstoffwechsel derart belastet, daß auch ohne Aderlaßbehandlung in der Regel zumindest latente Sideropenien auftreten (Goldeck u. Remy). Durch Blutentzug wird der zum Wesen der Krankheit gehörende Eisenmangel verstärkt und kann dann auch klinisch manifest werden. Unter diesen Umständen ist dann sogar eine Eisentherapie erforderlich, wobei es zu einer raschen Besserung auch der Epitheldystrophie kommt Wir befürworten daher die Aderlaßanwendung bei Polycythämie nur aus hämodynamischer Indikation; es empfiehlt sich dann einen einmaligen großen Aderlaß mit der P32-Inkorporation zu synchronisieren. Von dem „Intervall-Blutentzug“ machen wir keinen Gebrauch mehr.
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Goldeck, H., Horst, W., Sauer, H. (1956). Rezidivtendenz P32-behandelter Polycythämien unter Berücksichtigung des Eisenstoffwechsels. In: Begemann, H. (eds) Fünfter Kongress der Europäischen Gesellschaft für Hämatologie, Freiburg i. Br., 20. bis 24. September 1955 / Cinquième Congrès de la Société Européenne d’Hématologie, Freiburg i. Br., Allemagne, 20–24 Septembre 1955. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-35395-0_16
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