Die Bedeutung des Entschwefelungs-, Entgasungs- und Desoxydationsverfahrens für die Herstellung von hochwertigem Gußeisen

Zusammenfassung

Die seit den Kriegsjahren in den Gießereibetrieben mehr oder weniger stark fühlbare Not an Qualitätsroheisen und Schmelzkoks hat die Lösung der Frage der Entschwefelung und Eisenreinigung in den Vordergrund gestellt. Die traurigen Wirtschaftsverhältnisse haben unsere Hüttenwerke gezwungen, minderwertige Eisenerze und daneben größere Mengen an Schrott (Alteisen) zu verarbeiten, so daß dadurch auch eine Anreicherung an Schwefel im Roheisen eingetreten ist. Da außerdem der Schmelzkoks einen höheren Gehalt an Asche und Schwefel enthält (weil die besseren Qualitätskohlensorten von unseren früheren Gegnern geholt werden), machen sich die unangenehmen Folgen der lästigen Beimengungen in den Gießereierzeugnissen oft bemerkbar. Um diesem Übelstand abzuhelfen, sind verschiedene Maßnahmen im Schmelzbetrieb getroffen worden. Die Zuschläge an Kalkstein wurden erhöht, ein Teil Kalkstein durch Flußspat ersetzt, basische Schlacken wurden im Ofen zugegeben und durch die Erhöhung des Mangangehaltes im Eisensatz der Schwefelanreicherung entgegengearbeitet. Diese Versuche brachten nur teilweise Erfolge, erst die Erfindung von Walter zeigte einen besseren Weg.