Zusammenfassung
Während wir bei unseren abdominalen Operationsübungen lediglich auf die Leiche angewiesen waren, können wir bei den vaginalen Methoden uns sehr zweckmäßig des Schultze-Winekel’schen Phantoms bedienen, in das die entsprechend konservierten1), durch die übliche Virchow’sche Sektionstechnik entfernten Genitalien eingenäht werden. In den letzten Jahren habe ich auch die so präparierten und vor dem Kursus gesammelten Genitalien in sezierte Leichen einnähen lassen; das wirkt natürlicher und bietet daher zur Demonstration noch bessere Verhältnisse.
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Literatur
An der Leiche kann man die Uebersicht des vaginalen Operationsterrains für den Anfänger wesentlich dadurch erleichtern, daß man vor dem Beginn der Operation die Hebosteotomie ausführen läßt. Wertheim empfiehlt in seiner »Technik der vaginalen Bauchhöhlenoperationen“ die Symphyseotomie, weil durch sie „eine nicht unbeträchtliche Erweiterung und Abflachung der Vagina” erzielt wird.
Geburtshilfliches Seminar (I. c. S. 287): „Ich halte es auch nach meinen gemeinsam mit Dr. Hikmed angestellten Versuchen für wesentlich, in allen diesen Fällen nach dem letzten Kohabitationstermih zu forschen. Da sich in ca. 75 pCt. aller von uns untersuchten Präputial¬säcke Streptokokken, zum Teil hämolytische und höchst wahrscheinlich virulente befinden, so ist die Möglichkeit einer Infektion auf dem Wege, wie wir es in unserem Falle sehen, nicht von der Hand zu weisen“.
F. Martin nennt die gesamte Fascia endopelvina: Retinaculum uteri, eine Bezeichnung, die mir nicht prägnant genug erscheint; will man statt der guten Bezeichnung Fascia endopelvina eine andere nehmen, so schlage ich den Namen: Ligamenta suspensoria uteri vor.
Besonders schön kann man diese Verhältnisse an Becken von Frühgeburten und neugeborenen Mädchen studieren. Auch für die Frage des „Unwertes“ der Lig. rotunda hinsichtlich der Anteversioflexio-Stellung sind diese Präparate vortrefflich zu benutzen.
Meine persönlichen Erfahrungen stützen sich au(ter den hierfür notwendigen Untersuchungen an der Lebenden auf 126 Untersuchungen an der Leiche.
Vgl. Bumm, Sitzung der Berliner gynäkol. Gesellschaft. 26. November 1910.
B umm selbst ist jetzt Anhänger der Levatornaht (vgl. Sitzung der Berliner gynäkol. Gesellschaft. B. Dezember 1911 ).
Faure et Sireday, Traité de gynécologie. Paris, Doin et fils.
Zentralblatt f. Gynäkol. 1894. S. 689.
Sitzung der Berliner gynäkol. Gesellschaft. 14. Januar 1910.
Sitzung der Berliner gynäkol. Gesellschaft. B. Dezember 1911.
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Liepmann, W. (1920). Einleitung. Die Operationen an der Vulva (Totalexstirpation wegen Karzinoms), an der Scheide und dem Damm. In: Der Gynäkologische Operationskursus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-35287-8_13
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