Zusammenfassung
Blättert man in den bestehenden Blinden-Zeitschriften herum, so stößt man hin und wieder auf die Überschrift „Schöner Erfolg“. In solchen Artikeln wird von Erfolgen wie bestandener Reifeprüfung, abgelegtem Staatsexamen, erfolgter Promotion usw. einzelner Blinder berichtet. Aus der Tatsache, daß derartige Fälle einzeln angeführt und als schöner Erfolg verbucht werden, ergibt sich, daß es sich um Ausnahmen handelt. Auch heute ist die Zahl der Blinden in höheren Berufen, selbst wenn man berücksichtigt, daß eine große Zahl Erblindeter sich in hohem Alter und infolgedessen nicht mehr im Beruf befindet, verhältnismäßig klein1). Der Grund hierfür liegt weder in einem Mangel technischer Hilfsmittel, an denen es früher vielfach gefehlt hat, wodurch Blinde vom Studium abgehalten sein mochten, noch in der Person des Blinden — der Typ des Blinden ist, abgesehen von seinem Leiden, körperlich und geistig genau so veranlagt und daher ausbildungsfähig wie der Sehende —, noch in großen Hemmnissen während des Studiums, sondern in der Schwierigkeit, einen der Ausbildung entsprechenden und standesgemäßen Lebensunterhalt garantierenden Beruf zu finden. Ehe wir von den einzelnen in unserem Zusammenhange in Frage kommenden Berufen sprechen, sei kurz auf das Studium als solches eingegangen.
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Literatur
Beiträge zum Blindenbildungswesen, Marburg (Lahn), Jg. 1, H. 3, S. 9ff.: Kaufmann, Dr. G., Berufsmöglichkeiten für den erblindeten Arzt.
— Jg. 2, H. 4, S. 155ff.: Kraemee, Dr. R., Der Betrieb des Rechtsstudiums bei Blinden.
— Jg. 3, H. 1–3, Klügel, K., Der Nichtsehende im Pfarramt.
— Jg. 2, H. 1, S. 24: Steinberg, Dr. W., Offenes Antwortschreiben an Herrn Blinden-lehrer Müller-Halle.
Blindenfreund, Düren, Jg. 45, Nr. 4, S. 81ff.: Schleicher, Dr. A., Zur Frage „Blinde als Blindenlehrer“.
Blindenwelt, Berlin, Jg. 1915, H. 10 u. 11: Verbandsstatistik des Reichsdeutschen Blindenverbandes e. V.
Mitteilungen des Vereins der deutschredenden Blinden, Leipzig, Jg. 1919, H. 6: Schwerdtfeger, Dr. W., Der Blinde als Berufsakademiker.
— H. 9–10: Hirschstein, Dr. H., Der Blinde als Berufsakademiker.
— H. 12: Hastenpflug, Dr. F., Der Blinde als Berufsakademiker.
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Schultz, B. (1927). Der Blinde in höheren Berufen. In: Strehl, C. (eds) Handbuch der Blindenwohlfahrtspflege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-35209-0_9
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