Zusammenfassung
Auf Grund ihrer 1908 ausgeführten Versuche waren Loewy und Meyer zu dem Schluß gekommen, daß das beste Verfahren der künstlichen Handatmung das von Brosch abgeänderte Silvestersche Verfahren sei. Dieses Verfahren ist ein sowohl in- wie exspiratorisches. Die Einatmung kommt zustande durch Hinüberziehen der Arme über den Kopf, was zu einer Emporziehung des Brustkorbes und damit Erweiterung des Brustraumes führt. Verstärkt wird die Wirkung dieses Verfahrens dadurch, daß man, wie Brosch zuerst empfohlen hat, die Arme so weit nach hinten führt, daß sie bis zum Ellbogen den Boden berühren. Erst durch diesen Handgriff kommt es zu einer sehr bedeutenden Erweiterung des Brustkorbes, und man kann deutlich wahrnehmen, wie die Luft in die erweiterten Lungen einströmt. Der Handgriff ist jedoch nur dann mit Erfolg ausführbar, wenn unter die Schultern1) ein Polster geschoben wird. Dieses Polster besteht am besten aus einer festen Rolle oder aus Behelfsvorrichtungen, z. B. rollenförmig zusammengewickeltem Militärmantel, einem Bündel von Reisig oder Zweigen, die durch dünne Zweige zusammengebunden sind. Oder es können mehrere ausgehobene Stücke Rasen über-einandergelegt benutzt, oder eine Aufschüttung mit der Schaufel oder mit den Händen hergestellt werden. Der Dickendurchmesser der Rolle soll 10–15 cm betragen. Ihre Breite muß so eingerichtet sein, daß sie nicht an den Seiten über den Körper hinausragt, um nicht das Emporziehen der Arme zu behindern. Die Arme werden mit den Händen so erfaßt, daß vier Finger oberhalb des Ellbogens an der Innenseite der Arme des Verunglückten liegen, während der Daumen an der Außenseite der Arme sich befindet. Dann werden sie langsam seitlich neben dem Kopf nach hinten geführt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Loewy, A., Meyer, G. (1919). Physiologische Beurteilung verschiedener Arten der künstlichen Handatmung. In: Über künstliche Atmung mit und ohne Zufuhr von hochprozentigem Sauerstoff. Veröffentlichungen aus dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-35065-2_2
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