Zusammenfassung
Obwohl das Gasbrandserum kaum sehr starke antiinfektiöse (auf komplementbindenden, bakteriziden oder bakteriotropen Stoffen beruhende) Wirkungen entfaltet, und obgleich auch der Gehalt an echten, durch die Immunisierung mit lebenden Bakterien gewonnenen Antitoxinen, falls letztere für die Neutralisierung der von einer gewissen Gruppe der Gasbrandbazillen im Tierkörper erzeugten Gifte überhaupt in Frage kommen, kein sehr hoher sein kann, wurden Versuche nach der therapeutischen Seite trotzdem in größerem Umfange auf Grund folgender Erwägungen aufgenommen. Es wurde hier einmal von der Beobachtung ausgegangen, daß bei prophylaktischer Anwendung sowohl, wie im Mischungsversuch das Gasbrandserum in mehr oder weniger großen Dosen Schutzwirkungen entfaltet, die indessen, weil sie auch dem Normalserum, wenn auch in schwächerem Maße, bis zu einem gewissen Grade innewohnen, nicht allein nur spezifischer Natur sein können. Andererseits lagen einzelne Mitteilungen über eine unzweifelhafte therapeutische Wirkung großer Dosen des Gasbrandserums beim Menschen, vor allem von französischen Autoren, vor. Besonders aber waren Erfahrungen an Pferden während der Immunisierung gemacht, die in verschiedenen Seruminstituten (Höchster Farbwerke, Pharmazeutisches Institut Gans, Sächsisches Serumwerk) zu dem gleichen Resultat geführt hatten: es gelingt durch große Dosen des Gasödemserums den (infolge Hineingelangens großer Mengen von Kultur in das Unterhautzellgewebe bei noch nicht völlig immunisierten Tieren) ausgebrochenen Gasbrand bei Pferden sehr häufig zur Heilung zu bringen oder am letalen Fortschreiten zu verhindern.
Nach gemeinsam mit Prof. Dr. Sachs und Dr. Georgi angestellten Versuchen, deren ausführliche Mitteilung in der Deutschen med. Wochenschr. 1918 erfolgt.
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Kolle (1918). Serotherapeutische Versuche bei Gasbrand. In: Weitere Untersuchungen über Gasödem-Serum. Veröffentlichungen aus dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-35047-8_2
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