Zusammenfassung
Wenn mir nun aber auch bewiesen zu sein scheint, daß die Willensrichtung, der Wunsch krank zu sein, die Absicht, mit der Krankheit etwas zu profitieren, das Wesentliche desjenigen Krankheitsbildes ausmachen, was man bisher als Hysterie bezeichnet hat, so kann man sich als forschender und verstehender Psychologe mit der Feststellung dieser Tatsache doch nicht begnügen, ja die Art der Feststellung hat sogar etwas Unbefriedigendes an sich, da sie eben auf Umwegen, weniger psychologisch-individualistisch erfolgt. Es kann uns, wie ein Forscher, auf den wir gleich zu sprechen kommen werden, sich ausgedrückt hat, nicht nur darauf ankommen, daß der Hysteriker bei den Geschäften seiner Krankheit irgendwie mit seinem Willen als stiller Teilhaber mit im Spiele ist, es kommt uns vielmehr vor allem auf das „Wie” dieser Mitbeteiligung an, d. h. wir müssen festzustellen versuchen, in welcher Weise der Krankheitswunsch mit den Krankheitssymptomen verankert ist, warum und auf welche Weise er sich bestimmter Symptome bedient, wie diese Symptome entstehen usw. Es ist ja gerade das der Punkt, weswegen immer wieder Zweifel geäußert wurden, daß der Wunschfaktor das Wesentliche an der Hysterie sei.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Pönitz, K. (1921). Verankerung des Krankheitswunsches mit den Krankheitssymptomen, d. h. Mechanik der Hysterie. In: Die Klinische Neuorientierung zum Hysterieproblem unter dem Einflusse der Kriegserfahrungen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 25. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34605-1_4
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