Zusammenfassung
Der Begriff der Migräne und deren Theorien spiegeln deutlich den Gang und die Entwickelung der medizinischen Wissenschaft im Laufe der Jahrhunderte wieder1). In der hippokratischen Zeit findet sich noch keine Beschreibung der Migräne. Hippokrates hat noch keine klinische Trennung verschiedener Arten von Kopfschmerz durchgeführt. Der erste, der eine klare Schilderung der „Heterokranie“ gab, war Aretaeus aus Cappadocien (2. Jahrh. n. Chr.). Er unterschied dieselbe von anderen Cephalalgien durch ihren halbseitigen Sitz und intermittierenden Charakter. Galen (2. Jahrh. n. Chr.) gab außer einer Beschreibung der Migräne bereits eine Theorie derselben. „Im gesunden Zustande gäbe es Verbindungen zwischen den Gefäßen innerhalb und außerhalb des Schädels, durch die die übermäßigen Dünste und Flüssigkeiten nach außen entweichen können. Ist aber die Verbindung gestört, so schicken gewisse Körperteile dem Gehirn mit dem Blute Flüssigkeiten oder Dünste schlechter Art“2). In diesem Satze findet man somit deutliche Anklänge an die von Hippokrates begründete und von Galen weiter geführte Humoralpathologie. Dieser war es, der eine falsche Mischung der Säfte als die häufigste Erkrankung aufstellte.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Flatau, E. (1912). Historische Einleitung. In: Die Migräne. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34595-5_1
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