Zusammenfassung
Das Vorkommen von Schrumpfungsprozessen an der Niere ist schon lange her bekannt und ebenso, daß ihre Aetiologie eine verschiedene ist. Mit der Gruppierung der Nierenkrankheit durch Bright hat diese Frage eine gewisse Klärung in dem Sinne erfahren, daß Krankheiten der Nieren in eine Schrumpfung ausgehen. Gemeint war, daß alle diese Erkrankungen primär entzündliche Prozesse der Niere wären. Mehr als 50 Jahre ist die klinische Medizin unter dem Banne der Brightschen Auffassung gestanden. Es soll damit die große Bedeutung der Arbeiten von Bright für die Nierenpathologie durchaus nicht herabgesetzt werden. Mit dem Fortschritte der klinischen Untersuchungsmethoden und der Entwicklung der histologischen Technik hat sich jedoch gezeigt, daß die generelle Auffassung der anatomisch nachweisbaren Veränderung an der Niere als entzündliche Erkrankung des Nierenparenchyms nicht stichhältig ist, und daß Nierenerkrankungen, abgesehen von denen, die von dem Nierenbecken aus die Nieren sekundär ergreifen, sich als eigentlich renale und solche vaskulären Ursprungs unterscheiden lassen. Auf diesem Wege hat sich ergeben, daß auch die Schrumpfniere entweder den Ausgang einer Gewebserkrankung der Niere darstellt, das ist die sekundäre Schrumpfniere, oder aber die Folge einer Erkrankung der Arterien ist. Nur sind von diesen zwei Formen zu unterscheiden: die allgemeine Erkrankung der Arterien, im Gefolge der primären, permanenten Hypertonie (Pal), die sogenannte Arteriolosklerose der Nierenarterien, und die herdförmige, zu örtlichen Schrumpfungen führende atherosklerotische Erkrankung. Wie sich dieses Ergebnis allmählich entwickelt hat, soll in folgendem historisch dargestellt werden.
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Sachs, A. (1927). Schrumpfniere. In: Schrumpfniere und Hochdruck. Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34495-8_2
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