Zusammenfassung
Aller öffentliche Unterricht bezweckt, eine Anzahl von Lernenden auf ein bestimmtes Niveau in der Erkenntniss einer Wissenschaft zu bringen. Selbst der akademische Vortrag, so sehr er die Hingabe des Einzelnen an ein begrenztes Gebiet des Wissens anregen und den Fortschritt der Wissenschaft fördern soll, kann als Lehrweise die Anstrebung der Nivellirung einer Schülerzahl nicht verleugnen. Für die Unterweisung im Heere, dessen Leistungen im Wesentlichen auf der Gleichartigkeit der Ausbildung einer Masse von Individuen beruhen, erscheint allenthalben die Einhaltung eines bestimmten Lehrziels selbstverständlich. Allerdings ist letzteres schwer abzugrenzen bei einer Wissenschaft, wie die Hygiëne, die weder eine einheitliche Grundlage noch eine eigene Forschungsmethode besitzt und ihre ungleichartigen Bestandtheile aus ganz verschiedenen Zweigen der Heilkunde und Naturwissenschaft zusammenholt. Von einer pädagogischen Erfahrung, die sonst über derartige Schwierigkeiten hinweghilft, kann bei der Jugend der Gesundheitslehre keine Rede sein, denn die Geschichte des hygiënischen Unterrichts im modernen Sinne beginnt erst mit den Vorträgen Pettenkofer’s, die sich allmälig aus dessen seit dem Jahre 1850 abgehaltener Vorlesung über „Diätetische Chemie“ entwickelten.1) Man kann daher zur Zeit keine anderen als theoretische Grenzen für diesen Unterricht ziehen, wobei wesentlich nach der Vorbildung der Lernenden, sodann nach der Zahl der Vorträge, endlich nach den Unterrichtsmitteln der Unterrichtsstoff vertheilt wird.
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Helbig, E. (1879). Die Anschauungsmittel bei Vorträgen über Gesundheitspflege. In: Roth, W. (eds) Veröffentlichungen aus dem Königlich Sächsischen Militair — Sanitäts — Dienst. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34442-2_8
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