Statistische Rückblicke auf das sanitäre Verhalten des XII. (Königlich Sächsischen) Armee-Corps in den Jahren 1874 bis 1877

Zusammenfassung

Wenn es wohl keinem Zweifel mehr unterliegt, dass die Medicin die Antwort auf manche ihrer brennendsten Fragen — namentlich in der Aetiologie — hauptsächlich in den zu einer exacten Beobachtung besonders geeigneten Armeeverhältnissen zu suchen haben wird, so ist damit für die Militärärzte zugleich die Pflicht gegeben, so früh und so reichhaltig wie nur möglich alles einschlägige Material anzusammeln und wissenschaftlich zu verwerthen. In diesem Sinne war denn auch die Königliche Sanitäts-Direction bereits bemüht für die Jahre 1872 und 1873 durch statistische Sanitätsberichte¹) (analog denen der Königlich Preussischen Armee) das hier vorhandene Material auszunützen. Leider haben sich der Fortführung dieser Berichte Hindernisse entgegengestellt, die für’s Erste nicht zu beseitigen sind. Um nun aber das reiche Material nicht ganz unbenutzt zu lassen, empfiehlt es sich dasselbe auszugsweise diesen Arbeiten — da ein einheitlicher Sanitätsbericht über das Deutsche Reichsheer zur Zeit nicht existirt — mit einzufügen, zumal es wesentlich die hygiënischen Verbesserungen und die so erzielten Fortschritte zu illustriren im Stande ist. — Zum Zwecke der Vergleichung sind nachstehend in Anmerkungen die Ziffern für die Königlich Preussische Armee einschliesslich des 13. (Königlich Württembergischen) Armee-Corps hinzugefügt, soweit sich dieselben ergeben aus den statistischen Sanitätsberichten für die Jahre 1870, 1871, 1872 und das erste Vierteljahr 1873 ausschliesslich des Kriegsjahres 1870/71, sowie für den Zeitraum vom 1. April 1873 bis 31. März 1874.