Zusammenfassung
Die gegenseitige Wechselwirkung aller Organe des menschlichen Körpers macht es unmöglich, ein Organ in der wissenschaftlichen Betrachtung aus dem Zusammenhang seiner Beziehungen herauszuheben. Nur vom Verständnis des Ganzen führt der Weg zur Erkenntnis der kleinen Dinge. Diese aber weiten und vertiefen sich vor dem forschenden Blicke so unendlich, daß es dem Arzte unmöglich wird, alle Einzelgebiete des menschlichen Organismus in den letzten Erkenntnissen zu erfassen und zu beherrschen. So ist es der natürliche Verlauf einer gesunden und für die Wissenschaft sowohl wie für die kranke Menschheit segensreichen Entwicklung, wenn sich der Arzt dem Sonderfache zuwendet, vorausgesetzt, daß er den Überblick über den ganzen Menschen und den Zusammenhang mit der gesamten Wissenschaft vom Leben nicht verliert. Zwingt einerseits die Fülle des wissenschaftlichen Stoffes den Arzt, sich zu spezialisieren, so drängt ihn andererseits die Notwendigkeit einer vollendeten technischen Berufsausbildung und -ausübung auf denselben Weg.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Bruhn, C. (1922). Die Abgrenƶung der Kieferheilkunde als Sonderfach. In: Die Westdeutsche Kiefer-Klinik in Düsseldorf und ihre Wirksamkeit. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34427-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-34427-9_1
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-34157-5
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