Zusammenfassung
In unsern jetzigen Kulturverhältnissen können wir uns keine Vorstellung darüber machen, welchen Weg die Entwickelung nicht nur bei uns, sondern unabhängig von uns auch bei allen gebildeten Völkern der Erde gegangen sein würde, wenn das Glas nicht ersunden worden wäre. Nicht nur, daß uns damit ein geradezu unersetzliches Material für zahlreiche Zwecke des Nutzens und Vergnügens mangeln würde und wir alle jene Geräte zu entbehren gezwungen wären, deren Herstellung in der zweckmäßigsten Form eben nur das Glas gestattet, sondern — und das ware noch viel bedeutsamer — es würde für uns ein reiches Feld der Erfahrungen, wissenschaftlicher, künstlerischer und technischer Ersolge gar nicht einmal existieren, welche zu erreichen mit Hilse des Glases möglich geworden ist. Und wenn wir in Unkenntnis dieser Zustände auch den Mangel nicht fühlen würden, so ware derselbe doch sicher so bedeutend, daß wir behaupten, daß wir behaupten, die Ersindung des Glases ist eines der bedeutsamsten Kulturmomente geworden.
Nie dachten wir im Meer, im Erdschacht ferne,
Daß wir, des Nassen Kinder und des Kalten,
Wo wir die Bande der Natur getragen,
Daß die der Kunst wir trügen hier so gerne.
Rückert
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© 1886 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Reuleaux, F. (1886). Das Glas und seine Verarbeitung. In: Reuleaux, F. (eds) Die chemische Behandlung der Rohstoffe. Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-34087-5_13
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