Zusammenfassung
Der um 1300 von Giovanni da Cascia aufgebrachte neue Stil, kunsvoll gearbeitete Kompositionen mit Instrumenten zu begleiten, war von ihm selbst auch schon auf die Kirchenmusik úbertragen worden, vorerst freilich noch ohne besonderen Erfolg. Mit Erfolg fúhrten erst ungefúhr ein volles Jahrhundert spáter die Englánder der Kirchenmusik neue Elemente zu, die reiche Frúchte zeitigen sollten. Den ersten entscheidenden Schritt tat John Dunstaple (geb. um 1370, gest. 1453), indem er die von Giovanni da Cascia und einzelnen seiner Nachfolger zunáchst veretnzelt angewandte Neuerung auf die Kirchenmusik úbertrug und sie ihr prinzipiell dienstbar machte; schließlich verwandte er nicht mehr wie bisher die vollstándige Choralmelodie, sondern benúúte sie vielmehr nur zur Gewinnung charakteristischer Motive, die er dann in freier Weise bearbeitete. Den speziell kirchlichen Charakter betonte er mehr, als dies vorher der Fall war, dadurch, daß er seinen Kompositionen etwas außerordentlich Weihevolles einzuhauchen vertand. Den Schwerpunkt seines Schaffens bildet das geistliche Lied (Hymnen usw.).
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Merian, H. (1913). Die kirchliche Musik der Renaissance. In: Illustrierte Geschichte der Musik von der Renaissance bis auf die Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33957-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-33957-2_4
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