Zusammenfassung
Die Gotthctten, welche als Pfleger des Erdenlebens dem Menschen am nästen standen, bilden in Bezug auf Mythologie und Kultuse einen eigenthümlich sich abschließenden Kreis. Denn zum Theil verrathen sie ausländischen Ursprung und Einwanderung von Osten her, zum Theil haben sich ihre Gestalten dadurch getrübt und verändert, daß das diesen Diensten anklebende mystische und allegorize Element im Laufe der Zeit zu einer reicheren Entwicklung gelangte. Der augenscheinliche Zusammenhang des Mienschen mit den Schicksalen der Erde und aller ihrer Geschöpfe, die durch den ewigen Wechsel zwischen Entstehen und Vergehen angeregte Frage nach der Fortdauer der nmenschlichen Existenz, verbunden mit dem doch in vielen Gemüthern lebendigen Bedürfnisse nach Verklärung und Reinigung von den Schacken der Selbstsucht, erleichterten das Hervortreten von religiösen Gebräuchen im Dienste der Erddämonen, bei denen diese Empfindungen an den Tag traten und sich bis zur leidenschaftlichen Wuth fteigerten, während die Vorgange des Naturlebens zugleich benutzt wutrden, um symboltch durch sie auf das Wahre und Bleibende in der moralichen und sittlichen Sphäre hinzudeuten. Große Anziehungskraft lag bei diesen Kulten in dem sie ungebenden Gehehimniß denn die den Glaäubigen aus ihnen zufließende wunderbare Beseligung wurde diesen innerhalb einer geschlossenen, durch das Gelübde der Verschwiegenheit verbundenen Gemeinde zu Theil, in welche der Novize nur nach vorgehender Prüfung und stufenweise Eintritt fand.
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Göll, H. (1875). Die Götter der Erde und der Unterwelt. In: Illustrirte Mythologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33956-5_6
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