Zusammenfassung
Malaria-Erkrankungen in Kaiser Wilhelms-Land sind ein alltägliches Vorkommnis. Ich erinnere mich nicht einen einzigen Tag erlebt zu haben, wo mich diese Krankheiten als Arzt nicht beschäftigt hätten. Von den zu der Zeit meines Aufenthaltes begründeten Küstenstationen erwies sich am ungünstigsten die Hauptstation Finschhafen, über deren Lage bereits im I. Kapitel nähere Angaben gemacht sind. Es erkrankten hier die Angehörigen der verschiedenen Rassen: Europäer, Malayen, Chinesen und Melanesier in nur wenig wechselnden Prozentsätzen; die Infektionsbedingungen mussten hier ausserordentlich günstige sein: zwei Europäer, welche mehrere Jahre auf Sumatra gelebt hatten, ohne das Fieber zu acquirieren, erkrankten bald nach ihrer Uebersiedelung nach Finschhafen zu wiederholten Malen und erlitten alsbald nennenswerthe Störungen in ihrer Gesundheit1); ein bereits hochbejahrter Herr, welcher sich einige Decennien hindurch in Australien, zuletzt mehrere Jahre in dem ebenfalls als Malaria-Gebiet bekannten Queensland einer guten Gesundheit und einer verhältnismässigen Rüstigkeit zu erfreuen hatte, verstarb in Finschhafen bei seiner zweiten Fiebererkrankung; das gleiche Schicksal teilte ein in der Mitte der dreissiger Jahre stehender Herr, welcher aus Samoa zugegangen war; ein anderer Herr, der lange in N.- und S.-Amerika gelebt hatte, machte in Finschhafen seine erste Bekanntschaft mit dem Fieber.
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Schellong, O. (1890). Die Malaria-Krankheiten in Kaiser Wilhelms-Land (Station Finschhafen). Allgemeines Bild. In: Schellong, O. (eds) Die Malaria-Krankheiten unter specieller Berücksichtigung tropenklimatischer Gesichtspunkte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33180-4_3
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