Zusammenfassung
Bekanntlich läßt sich eine Schallwelle dadurch vernichten, daß man sie durch eine Röhre mit einer Zweigleitung schickt, aus der sie mit einer Verlängerung ihres Weges um eine halbe Wellenlänge zur Hauptleitung zurückkehrt. Dann kommen Berg und Tal zusammen und heben sich gegenseitig auf. So kann man nun auch Teiltöne eines Klanges vernichten. Grützner benützte dieses Prinzip 1891 zur Vokalanalyse und gab zugleich der Zweigleitung die bequemste Form, indem an einer Stelle der Hauptleitung eine auf 1/4-Wellenlänge des auszuschließenden Tones eingestellte Sei tenröhre rechtwinklig angesetzt wurde, so daß der Ton, darin hin- und zurücklaufend, um eine halbe Wellenlänge verschoben wurde. Grützners Analysen wurden durch Sauberschwarz 1895 fortgesetzt. Aber beide Forscher führten die Methode nicht systematisch genug durch. Sie beschränkten sich fast nur auf die Auslöschung des Grundtones und der damals angenommenen „charakteristischen Töne“. Später hat W. Koehler in seinen Vokalstudien davon Gebrauch gemacht und wesentliche Schlüsse gegen die Hermannsche Theorie daraus gezogen. Gewisse Schwierigkeiten aber, die dieser Methode anhaften, mögen ihre allgemeinere Anwendung und konsequente Durchführung verhindert haben. Im folgenden sollen zunächst diese Schwierigkeiten besprochen werden. Gerade sie führten zu einer Ausgestaltung des Verfahrens, wodurch es für die Erkenntnis der Vokalstrukturen in hohem Maße fruchtbar wird2).
„Interferenz“ wird im folgenden zumeist durch „If.“ wiedergegeben.
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Stumpf, C. (1926). Analyse gesungener Vokale durch Interferenzröhren. In: Die Sprachlaute. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-33112-5_3
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