Zusammenfassung
Die Gemeinde hatte ihren ersten Gemeindegottesdienst gefeiert und sich selbst zum ersten Mal als solche erkannt. Sie fühlte, daß sie in dem Augenblick als Gemeinde geboren wurde, als sie das erste Zeichen eines inner religiösen Gemeindelebens gab, als der erste Schrei ihrer nach Gott verlangenden Seele nach Außen hin vernommen wurde. Sie fühlte, daß alles Vorhergehende nichts Anderes den eine Vorbereitung für diesen Moment der Heiligung war, ein hoffnungsvoller Zustand, der aber auch, ohne Gottes besondere Vorsehung, mit einer Fehlgeburt hätte endigen können, — Sie ward es lebhaft inne, daß in und mit der Feier des Gottesdienstes die wirkliche Wiedergeburt des Iudenthums für sie zur vollendeten Thatsache geworden sei. Ia, auch die eigentlichen Urheber der Gemeinde und die Schöpfer des Segens, ver durch ihren Bestand in’s Leben gefördert worden ist, mußten, von diesem großen Moment überwältigt, sich’s sagen, daß der Aufruf für sie einen Tag der Aussaat und der Einpflanzung segenschwangerer Keime in den tief verhüllten Schooß der Zukunft bedeutete, der erste Gottesdienst aber, mit dem ein fester Boden positive religiöser Wirksamkeit gewonnen ward, für sie ein großer und freudiger Tag der Ernte geworden sie.
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Holdheim, S. (1857). Einführung eines allwöchentlichen Gottesdienstes am Sonnabend und Sonntag; Einweihung des Gotteshauses; der zweite Feiertag; Deputirtenversammlung. In: Geschichte der Entstehung und Entwickelung der jüdischen Reformgemeinde in Berlin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32963-4_12
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