Purpura haemorrhagica nach Gebrauch von Sedormid (Isopropyl-allyl-acetyl-carbamid)

Zusammenfassung

Eine jetzt 70jährige Frau war mehrmals unter der Diagnose Purpura haemorrhagica (Werlhoff) in das Krankenhaus aufgenommen worden (28.5.—8. 6. 1935, 10.—19.6.1940, 27.6.—1.7.1940). Bei der ersten Aufnahme (1985) gab die Kranke an, daß sie 14 Tage vorher einige hirsegroße „Blutblasen“ an der Mundschleimhaut bemerkt hatte. Diese nahmen im Laufe einiger Tage an Größe zu, gleichzeitig traten an beiden Armen ausgebreitete Petechien auf. Der zugezogene Arzt verordnete Bettruhe und Vitamin C. Die Blutungen verschwanden darauf, 3 Tage nach der Krankenhausaufnahme jedoch kam es zu neuen Blutungen und zwar waren sie diesmal ausgebreiteter als beim ersten Male (Schleimhautblutungen in Mund, Nase, Darm, erhebliche Blutungen an der Haut mit ausgebreiteten größeren Sugillationen und unzähligen kleineren petechialen Blutungen, am stärksten an den unteren Extremitäten). Sowohl beim Kneifversuch als auch nach Beklopfen mit dem Perkussionshammer auf Haut über Knochenunterlage kam es zur Bildung von Hämatomen. Die Blutungszeit betrug mehr als 15 Minuten und es war außerordentlich schwer, die Blutung hinterher zum Stehen zu bringen. Die Blutuntersuchung am 29. 5. ergab: Ikterusindex kleiner als 5, Hämoglobin 63%, Erythrocyten 3 330 000, Leukocyten 4900, Blutplättchen (Thomsen-Gram) 65 000.